Spürhunde: Zwei Wuppertaler bilden Mantrailer aus
Die Polizisten Ursula und Marcel Maierhofer bilden Bloodhounds als sogenannte Mantrailer aus. Die Spürhunde sind weltweit gefragt.
Wuppertal. Das Wohnzimmer der Maierhofers bietet ein Bild des Friedens: Connor, der imposante Bloodhound-Rüde, hat sich in einer Ecke zusammengerollt und schläft. Hündin Evita döst schräg gegenüber. Sechs Welpen des Hunde-Paares haben sich aneinandergekuschelt und träumen. Die Nase eines kleinen Rüden mit rotem Halsband zuckt. Sie wird ihn durch sein Leben führen: Er wird ein professioneller Mantrailer werden, wie Connor, wie Evita. Er wird dem Geruch eines Menschen, der so einzigartig ist wie Fingerabdrücke, noch nach Tagen durch eine Fußgängerzone folgen können. Er wird lernen, sich dabei von nichts und niemand beirren zu lassen.
Ausgebildet werden diese besonderen Spürhunde von Ursula und Marcel Maierhofer, zwei Wuppertaler Kriminalbeamten. „Auf die Arbeit mit Hunden sind wir durch Kollegen aufmerksam geworden“, sagt Marcel Maierhofer. Bei Erkundigungen zum Mantrailing stießen sie auf die National Bloodhound Association of Switzerland (NBAS) und die Bloodhounds. Diese Rasse (zu Deutsch: Bluthunde) verfügt über eine besonders feine Nase. Connor und Evita zogen bei den Maierhofers ein — dann wurden die Polizisten selbst NBAS-Ausbilder: 2010 gründeten sie ihre Fima Mantrailing 24. Dort trainieren Menschen, die für ihre Hunde eine angemessene Freizeitbeschäftigung suchen. Dort trainieren Suchhunde aus Rettungsstaffeln. Und dort trainieren auch Polizisten. Sogar italienische Carabinieri haben die Maierhofers schon geschult.
„Mantrailing kann jeder gesunde Hund machen“, sagt Marcel Maierhofer. „Aber Bloodhounds sind schon eine Klasse für sich. Sowohl von den körperlichen Anlagen als auch vom Wesen her.“ Als Suchhunde unschlagbar. Evita und Connor kommen etwa zum Einsatz, wenn verwirrte Personen vermisst werden, wenn ein Selbstmordgefährdeter schnell gefunden werden muss, aber auch bei der Täter-Ermittlung. Fast jede freie Minute der Maierhofers außerhalb der Dienstzeit dreht sich um die Hunde. „Marcel Maierhofer: „Mantrailing wird nie langweilig. Mit dem Hund zu einem Team zusammenzuwachsen, das macht den Zauber aus.“
Regelmäßige Weiterbildung gehört für die Maierhofers dazu. Dafür nehmen sie Urlaub. Das tat das Paar auch, als der Virunga-Nationalpark in der Republik Kongo bei NBAS anfragte, ob sie eine Bloodhound-Staffel bei den Park-Rangers aufbauen würde. Da waren die Maierhofers dabei. „Hundeausbildung zwischen Elefanten und wilden Tieren, das war schon etwas Besonderes“, sagt Marcel Maierhofer.