Peter Vorsteher sorgt sich um Sudbergs Idylle
Der Ratsherr der Grünen will einen Bebauungsplan für den Ortsteil.
Sudberg. Eine Reiterin führt ihr Pferd am langen Zügel über die Sudberger Straße. Eine solche Szene erwartet man eigentlich nicht bei der Fahrt durch eine Großstadt wie Wuppertal — doch in Sudberg gehört sie zum Alltag — zumindest in Hintersudberg und Mittelsudberg. Peter Vorsteher (Grüne) möchte diese dörfliche Idylle erhalten, sieht aber Probleme auf den Ortsteil zukommen, weil es keinen gültigen Bebauungsplan für Sudberg gibt.
„Ein geplanter Neubau eines Wohngebäudes wie zum Beispiel auf dem Hösterey-Gelände ist nicht das Problem. Im Gegenteil, wir Grüne befürworten das Projekt, weil dadurch eine belastete Gewerbebrache saniert worden ist. Da sich aber solche Einzelprojekte auf 50 zusätzliche Wohnhäuser addieren würden, was laut dem geltenden Flächennutzungsplan baurechtlich möglich wäre, müsste dies über einen Bebauungsplan für Sudberg anders geregelt werden“, fordert Vorsteher.
Der Vorsitzende der Grünen-Ratsfraktion befürchtet, dass ohne einen gültigen Bebauungsplan das Bauen nach Paragraph 34, der die Baumaßnahmen in Außenbereichen regelt, überhandnehmen könnte und es keine Möglichkeit für die Bürger gibt, Bedenken und Anregungen anzumelden. Zudem hält er diese Bereiche Sudbergs schon wegen der fehlenden Infrastruktur nur für bedingt geeignet, weitere Belastungen durch Wohnungsbau zu verkraften.
Als Beispiel demonstriert Peter Vorsteher bei einem Ortstermin an der Straße Stiepelhaus mit einem Zollstock in der Hand, dass dort ein Begegnungsverkehr kaum möglich ist. Laut dem gültigen Flächennutzungsplan könnten dort am Ortsrand noch bis zu 13 Wohneinheiten entstehen, konkrete Pläne dafür gibt es allerdings nicht. Vorsteher spricht sich allein schon wegen der Verkehrswege gegen solche Überlegungen aus. „Ein gültiger Bebauungsplan würde eindeutig regeln, was der Bereich noch an zusätzlicher Bebauung verkraften kann und wer für den Ausbau der Infrastruktur die Kosten übernehmen muss.“
Pläne der Verwaltung, das Straßennetz auszubauen, gibt es zurzeit alleine schon aus Kostengründen nicht. Das gilt sowohl für die Straße Stiepelhaus, aber auch bezüglich einer Entlastungsstraße für Berghauser Straße/Oberheidter Straße und Sudberger Straße.
Peter Vorsteher will jedoch an seinem Plan festhalten, das Bebauungsplanverfahren für Sudberg anstoßen. Doch dafür fehlen den Grünen die erforderlichen Mehrheiten. Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) zum Beispiel sieht im Gegensatz zu Vorsteher keine Notwendigkeit, einen Bebauungsplan für Sudberg aufzustellen.