Thorsten Vögler: „Ich werde den SSV Sudberg nie hängen lassen“
Auch nach seinem Rücktritt hilft Fußballspieler Thorsten Vögler seinem Verein aus.
Cronenberg. Kenner der Wuppertaler Fußballszene rieben sich verdutzt die Augen, als der „ewige Thorsten“ vor einigen Wochen beim GA-Pokalspiel auf Linde auflief. Im Viertelfinale zwischen SV Jägerhaus Linde und SSV Sudberg (6:2) spielte Thorsten Vögler auf der Seite der Schwarz-Blauen. Jener Thorsten Vögler, der nach der Saison 2013/14 seinen Rücktritt erklärt hatte. Im Alter von 48 Jahren, wohlgemerkt.
„Uns fehlten einige Spieler, da hat mich Trainer Ralf Derkum gebeten, noch einmal auszuhelfen. Das habe ich natürlich gemacht“, erklärt Vögler.
2007 hatte er als Abwehrchef bei den Sudbergern angeheuert. „Das war noch zu der Zeit als Heinz Schwaffertz den SSV 07 führte und Werner Boss Trainer war. Die beiden haben mich geholt, obwohl ich schon 41 Jahre alt war. Das Klima in Sudberg hat mir stets gut gefallen. Ich habe gerne Fußball gespielt, war kaum verletzt und immer topfit. Deshalb habe ich weiter gemacht, als andere längst die Schuhe an den Nagel gehängt haben.“
Zu diesen anderen zählten auch seine Brüder Markus und Stefan, mit denen er in Heckinghausen aufwuchs und Fußball spielte. Seine ungewöhnlich lange Laufbahn, die der drahtige 1,84 Meter große Routinier bis auf einen kurzen Abstecher nach Schwelm und Gevelsberg nur bei Wuppertaler Vereinen verbrachte, erlaubt ihm heute einen kompetenten Rückblick auf die Entwicklung des Amateurfußballs, vorwiegend auf das Geschehen in der Landesliga.
„Hier wird heute schneller und taktisch ausgefeilter gespielt, als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Früher spielte ich einen klassischen Libero. Diese Zeiten sind vorbei. Meine neue Aufgabe habe ich in der Viererkette gefunden. Da kann man mit Spielverständnis, Routine und Cleverness viel machen. Vorausgesetzt, man ist fit. Dann halten sich auch die jungen Spieler mit Sprüchen bedeckt.“
Auf die vergangene Saison blickt Thorsten Vögler aber eher ungern zurück. „Ich war des Öfteren verletzt, hatte muskuläre Probleme, einige Muskelfaserrisse und musste pausieren.“ Er wird auch zukünftig den SSV 07 Sudberg nach eigenem Worten „nie hängen lassen, wenn man mich wirklich braucht. Ich habe ich mich auch nicht abgemeldet.“
Und wie bekommt dem Kicker-Senior der Fußball-Ruhestand? „Daran muss ich mich tatsächlich gewöhnen. Dreimal pro Woche laufe ich 7,5 Kilometer durch das Morsbachtal. Das hält fit!“