Die Liegnitzer Sammlung in Vohwinkel
Neues Domizil wurde am Wochenende im Stadtteil eröffnet.
Vohwinkel. Mit dem Umzug sei er fertig, sagte Gerhard Kaske, der Vorsitzende der Bundesgruppe Liegnitz, aber "fertig" betrachtet er, der im Alter von 18 Jahren eine Packmeisterprüfung ablegte, als Profi mit anderen Augen. Immerhin 40 von 176 Umzugskartons sind nämlich noch gar nicht geöffnet.
Das erstaunt, denn die Liegnitzer Sammlung, die am Samstag ihr neues Domizil im Vohwinkeler Verwaltungshaus eröffnete, sieht schon ziemlich fertig, eben komplett aus.
Kunsthandwerk, Keramik, Möbel, Hausrat, Grafik, Fotografien und Dioramen fügen sich zu einem homogenen Bild, das Einblick in die Liegnitzer Kultur und damit in ein Stück deutscher Vergangenheit gibt. Neu ist diese Kollektion für Wuppertal nicht, vielmehr residierte sie über Jahrzehnte in den Haspel-Häusern, wo dann aber anderer Bedarf angemeldet wurde.
2008 fiel die Entscheidung, die Sammlung an einen neuen Standort zu verlagern. Den Zuschlag erhielt schließlich Vohwinkel, wo Ausschnitte aus dem Liegnitzer Kulturgut nun auf knapp 100 Quadratmetern zu besichtigen sind.
Ein besonders ergreifendes Ausstellungsstück ist in den neuen Räumen ein Taufkleid, das am 22. August 1869 erstmals zum Einsatz kam. Über dem eingestickten Namen des Erst-Trägers finden sich dann weitere Namen bis ins Jahr 1981, als das Kleidchen zum letzten Mal zum Einsatz kam.
Die Sammlung ist dienstags von 13.30 bis 16 Uhr zu besichtigen, ansonsten nach telefonischer Voranmeldung unter 563 41 26. Als fachkundiger Berater empfängt Heinrich Kudoweh die Besucher, ehrenamtlicher Betreuer der Sammlung, der aus Liegnitz (heute Legnica) stammt.