In der Concordia Wirtschaft, Sport und etwas Glamour beim Wuppertaler TalTalk

Wuppertal · Dieses Mal waren unter anderem Birgit Lechtermann und Martin Schneider zu Gast.

v.l. Michael Schmidt-Russnak, ZDF-Sportmoderator Martin Schneider, Lothar Noll, einer der Gründer der Barmer Brauerei, Event-Veranstalter Dennis Kessmeyer, TV-Promi Birgit „Biggi“ Lechtermann und Gabriele Schäfer.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal hat interessante, auch prominente Gesprächspartner - und das TalTalk-Team wohl gute Kontakte: In der Barmer Concordia kam wieder eine bunte Runde zusammen. Béla Réthy, Frank Elstner oder Joachim Llambi waren zwar nicht dabei - doch mindestens einer der Gäste am Werth kannte diese (und andere) Größen je persönlich. Ein Mix aus Wirtschaft, Sport und etwas Glamour bot einen unterhaltsamen und souverän geleiteten Abend.

Eine Menge Bekanntheit aus Rundfunk und TV brachte Birgit „Biggi“ Lechtermann mit, die sicher vielen der rund 80 Besucher ein Begriff war: Co-Moderatorin Gabriele Schäfer zeigte gehörigen Respekt: „Ich bin aufgeregt, dass du da bist.“ Geduzt wurde durchweg, auch von ihrem Kollegen Michael Schmidt-Russnak, der wie sie je mit zwei Gästen das Gespräch führte. Grund zu Nervosität gab es kaum: Die medienerfahrene Lechtermann plauderte gleich munter und minutenlang drauflos, erzählte von Anfang und Fortgang ihrer Karriere.

Sie referierte ihren Karrierebeginn 1983 beim Medienkonzern Bertelsmann in ihrer Heimatstadt Gütersloh - und auch ihre Verwunderung, als Frank Elstner sie für eine Radiosendung angesprochen habe. Sie zog dafür nach Luxemburg und wurde später bekannt mit der Quizshow „1, 2 oder 3“ oder auch dem Format „Wir testen die Besten“. Sympathisch kam die Schilderung ihrer Frühzeit daher: „Ich wusste gar nicht, was ich machen soll.“ Engagiert ist sie bis heute im Tierschutz - außer als Buchautorin auch diesen Samstag bei einem Charity-Abend für den Verein „Pechpfoten“. Gleichfalls in der „Concordia“ empfängt Lechtermann dann Künstler wie den Parodisten Jörg Hammerschmidt oder den Piano-Entertainer Vladimir Burkhardt.

Hier nutzte Schmidt-Russnak die „tierische“ Überleitung zum nächsten Gast: Lothar Noll wusste von einem außergewöhnlichen Berufsleben zu erzählen - er hatte Tiertransporte organisiert. Pferde auf dem Weg zu Wettbewerben, hörten die Zuschauer, hatten dazu gezählt - aber auch schon mal eine Giraffe. Seine Worte vermittelten Wertschätzung: „Man sollte sich Tieren immer auf Augenhöhe widmen.“ Wie geht das bei Giraffen? Die werden ihm zufolge in nicht ausgewachsenem Alter transportiert - mit sehr konkreten Zahlen: „Ab einem Jahr sind sie 2,80 Meter hoch. Der Frachtraum misst 3,04 Meter.“

Noll braut aber auch „Barmer Bier“, das in einer Gaststätte am Rott auch ausgeschenkt wird: „Zweieinhalb Jahre haben wir an der Rezeptur gearbeitet.“ Ein ziemlich anderes Tätigkeitsfeld, das den Moderator witzeln ließ: „Eigentlich müsste es hier für diese zwei Rollen zwei Stühle geben.“

„Es gibt keinen, der so locker ist“

Auf diesen netten und etwas kuriosen Beitrag folgte eine gute Spur „Society“: Dennis Kessmeyer ist Eventmanager und damit im Tal wie bundesweit gut unterwegs. Als Verantwortlicher für die „Ü-30“-Partys auch in der Stadthalle zeigte er sich als Kenner von Wuppertals gerühmtem Konzertpalast, wusste über Schutzböden im sensiblen Gebäude ebenso Bescheid wie über Organisatorisches - etwa Stoßzeiten zu den WC-Anlagen: Auch deshalb begrenze man die Besucherzahl.

Gestartet in Wuppertal etwa mit „der letzten Veranstaltung am Platz an der Ohligsmühle“, erarbeitete sich Kessmeyer dann weithin einen zugkräftigen Ruf, der ihm demnach viel Akquise ersparte: „Die Leute kommen zu uns.“ Den Tanz-Experten Joachim Llambi zählte er dadurch zu seinen Bekannten - und wohl als Einwand zu dessen Image als gnadenlosem Juror bemerkte er: „Es gibt keinen, der so locker ist. Denn er ist so eine coole Person und umgänglich.“

Vor Kurzem von einem internationalen „Großjob“ zurück war mit Martin Schneider der vierte Talk-Teilnehmer: Er hatte als Sportreporter in Paris die Olympischen Spiele begleitet. Hier gewann er demnach einen starken Eindruck von der Zweirad-Kultur in Frankreichs Hauptstadt: „Paris ist eine Fahrradstadt. Ich konnte mir das vorher auch nicht vorstellen.“

Die streitbare Pro-Rad-Politik der dortigen Bürgermeisterin nahm er sogar allgemein als Beispiel für beherztes Anpacken: „Einfach mal machen! Irgendwer muss mal die Richtlinien vorgeben.“ Zugriff von oben als Vorbild? Erst zögerlich, dann doch deutlich kam der Applaus im Haus der Concordia.

Zu legendären Kommentaren seines Kult-Kollegen Bela Rethy bemerkte Schneider höflich-hintergründig: „Es ist nicht vorbereitet gewesen. Die Synapse bis zum Hirn war sehr kurz.“

Bei Talkrunden im Fernsehen kommt es vor, dass sich zwischen Gästen anscheinend ungeplant ein kurzer Austausch ergibt. Bei der Tal-Version war das ähnlich: So bemerkte Kessmeyer in Richtung des Sport-Manns Schneider: „Ich habe auch mal Handball gespielt.“

Ein anderer Bezug zwischen Gästen ließ sich als Ertrag des Abends für Katz und Hund verbuchen: Event-Mann Kessmeyer richtete das Wort an Lechtermann mit einem Angebot zu ihrem Tierheim-Anliegen. „Ich biete für die Verlosung zehn Veranstaltungstickets, die wahlweise zum Tanz in den Mai oder auch Weihnachten eingelöst werden können.“ Der Beifall war ihm sicher.