Ein Zwergenaufstand auf der Puppenkiste Wuppertal: Große Prunksitzung der Ka. Ge. Colmar zugunsten krebskranker Kinder
Wuppertal · Bereits seit 27 Jahren setzt sich die Historische Stadthalle im Januar ihre Narrenkappe auf und wird zur närrischen Stadthalle.
Die große Prunksitzung der Ka. Ge. Colmar zugunsten krebskranker Kinder sorgte wieder einmal für ein volles Haus.
Ob mit oder ohne Verkleidung, die Narren und Närrinnen aus Wuppertal und Umgebung feierten ausgelassen mit Wuppdika und Kölle Alaaf. Schon beim Einmarsch wurden Gäste und Vereine mit viel Applaus begrüßt und die Bühne füllte sich. Der Elferrat nahm Platz, ebenso das Jugendprinzenpaar Mike I. und Vivien I. Zum ersten Mal führte Tim Ohmann souverän als Vereinspräsident durch den Abend. Sein Vorgänger Armin Loose, der 20 Jahre lang die Veranstaltung leitete, wurde für seine langjährigen Verdienste geehrt.
Tänzerische Akrobatik
auf hohem Niveau
Die Ka. Ge. Colmar hatte ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt. Die Eröffnungsnummer ist immer undankbar und war mit den eher flauen Sprüchen von Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp, dem „sensiblen Agrarökonomen, gefangen im Körper eines Bauern aus Kattenvenne“, aber nicht optimal besetzt. Was Unterhaltung ist, zeigte jedoch das Heddemer Dreigestirn aus Frankfurt. Der Zwergenaufstand auf der Puppenkiste, aus dem inzwischen „Heddemer twiXX – sonst ändert sich niXX“ wurde, zeigte auch mit zwei Personen, wie ein Saal mitgerissen werden kann. Als Zwerge auf der Kiste punkteten sie bereits beim „Supertalent“ mit ihren kostümreichen musikalischen Parodien auf bekannte Musiker und Songs, und in der Stadthalle wurde mitgesungen und getanzt.
Das Tanzkorps der Kölner Rheinveilchen ist seit ihrer Gründung im Jahr 2000 eine der erfolgreichsten Tanzgruppen im Kölner Karneval. Ihre Darbietungen boten tänzerische Akrobatik auf hohem Niveau. Rund 50 Tänzerinnen und Tänzer wirbelten über die Bühne, zeigten beeindruckende und sehenswerte Choreografien mit hohen Würfen, Flügen und Hebungen. Die Ratsherren Unkel, die „wohl bekannteste Blasmusik-Boyband des Rheinlands“, versprachen handgemachte Musik für die Ohren. Mit unterschiedlichen Blasinstrumenten, Trommeln und Gesang spielten sie einem Mix von bekannten Schlagern bis zu kölschen Liedern, denn ihnen ist „Kölsch statt Käsch“ lieber. Für sie ist „Kölsch doch die einzige Sprache, die man auch trinken kann“, und die Narren und Närrinnen im Saal gingen begeistert mit bei diesen Karnevalsliedern mal anders.
Liselotte Lotterlappen (alias Joachim Jung), die „Comedy-Dame mit dem Zungenschlag eines Leguans aus Limburg an der Lahn“, ließ ihrem Plappermaul freien Lauf. „Da vorne sitzt ein Bauch, dahinter sein Besitzer auch“, schlängelte sie sich durch den Elferrat vorbei an Tim Ohmann, der „saftigen Füllung zwischen den Brötchen“, und punktete besonders mit ihren musikalischen Einlagen.
Fantasievolle
Tänze und Kostüme
Die Ruhrgarde Mühlheim wollen den Karneval durch Showeinsätze bereichern und das ist ihnen mit fantasievollen Tänzen und Kostümen auch gelungen. Es wurde aber nicht nur gefeiert, nicht vergessen wurde bei allem Geschunkel die Spendenaktion zugunsten krebskranker Kinder in Wuppertal. Immer wieder wurde von Ohmann der Zwischenstand verlesen und vielleicht kann bei der nächsten Scheckübergabe die Spendensumme von 6800 Euro aus dem vergangenen Jahr übertroffen werden.