Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD) „Vohwinkel hat großes Potenzial“

Wuppertal · Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD) spricht über Entwicklungschancen – und Herausforderungen im Wuppertaler Westen.

Georg Brodmann kennt seinen Stadtteil in- und auswendig. Der Charme Vohwinkels erschließt sich oft erst auf den zweiten Blick.

Foto: Andreas Fischer

. Es ist ein Stadtteil, dessen Charme sich oft erst auf den zweiten Blick erschließt: Vohwinkel. Das viel gescholtene Erscheinungsbild der Kaiserstraße punktet etwa mit historischen Jugendstilfassaden und bunt bepflanzten Blumenkübeln an den Schwebebahnstützen.

Die Buchhandlung Jürgensen am Kaiserplatz hat gerade erst den Deutschen Buchhandlungspreis gewonnen und einen Steinwurf entfernt treten im Bürgerbahnhof international bekannte Künstler auf. Es tut sich also einiges im Wuppertaler Westen, der auch für die Buga eine wichtige Rolle spielen soll. Für Bezirksbürgermeister Georg Brodmann gilt es daher, die weiteren Herausforderungen im Stadtteil entschlossen anzugehen.

„Vohwinkel hat großes Potenzial“, findet der SPD-Politiker. Mit neuen Ideen und durchdachten Konzepten könne das Zentrum an vielen Stellen aufgewertet werden. Dazu zählen für ihn unter anderem eine Begrünung der Hauptverkehrsachsen, mehr Barrierefreiheit im Eingangsbereich der Geschäfte und Pop-up-Stores als Alternative zu Leerständen. Gleichwohl macht sich Brodmann keine Illusionen darüber, dass an nicht wenigen Stellen dicke Bretter gebohrt werden müssen, damit sich die Situation langfristig positiv entwickelt.

Ein Beispiel dafür ist das Vohwinkeler Rathaus, das sich als architektonisches Schmuckstück und Wahrzeichen des Stadtteils sehen lassen kann. Ein großes Problem ist aber die fehlende Barrierefreiheit im denkmalgeschützten Gebäude. Dadurch musste bereits die Bezirksvertretung ihren angestammten Sitzungssaal verlassen.

Auch für die Stadtteilbibliothek und das Bürgerbüro im Rathaus könnte es eng werden, wenn es keine Lösungsperspektive gibt. „Daher haben wir bereits im letzten Jahr einen Antrag für einen barrierefreien Umbau gestellt, der einstimmig beschlossen wurde. Unser Anliegen ist auch beim Gebäudemanagement angekommen“, berichtet Brodmann.

Suche nach einem geeigneten Grundstück für das Gerätehaus

Er sieht eine große Realisierungschance. „Natürlich wird eine so aufwendige Maßnahme nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können“, sagt der Bezirksbürgermeister. Er hofft aber, dass in diesem Jahr noch erste Entwürfe zur Machbarkeit vorliegen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist für ihn das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil. Die alten Räume der Brandschützer hinter dem Rathaus entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards und sind alles andere als optimal. „Hier muss dringend ein geeignetes Grundstück gefunden werden“, betont Brodmann. Auch dazu sei bereits ein Antrag der Bezirksvertretung gestellt worden.

Bewegung erhofft sich der Bezirksbürgermeister für die Weiterentwicklung des Geländes der ehemaligen Lackfabrik PPG an der Stackenbergstraße. Möglich wäre aus seiner Sicht eine Wohnbebauung, öffentliche Einrichtungen wie eine Turnhalle oder eine Kita sowie möglicherweise auch weiteres Gewerbe. Derzeit laufe dort noch ein Bodengutachten.

Ein zentraler Punkt für Vohwinkel auch vor dem Hintergrund der Buga ist für Georg Brodmann der Verkauf des Vohwinkeler Bahnhofs. „Mich freut, dass beim anstehenden Investorenwettbewerb, den DB AG und die Stadt Wuppertal ausrichten wollen, nicht der höchste Kaufpreis, sondern die kreativste Idee zählen soll“, betont der Bezirksbürgermeister.

Die Kultur müsse im Bahnhof weiterhin im Mittelpunkt stehen. Von der Buga selbst könne der Stadtteil seiner Meinung nach enorm profitieren.

„Das Kernareal Tesche ist für Vohwinkel ein Riesengewinn“, urteilt Brodmann. Die Mischung aus nachhaltigem Bauen, Gastronomie und Sportangeboten bedeute einen großen Wurf. „Ich bin mir sicher, dass die Buga auch auf das Vohwinkeler Zentrum und die Kaiserstraße ausstrahlen wird“, sagt Georg Brodmann.

Er begrüße daher die jüngsten Ideen für neue Verkehrskonzepte. Diese müssten nicht unbedingt eine Sperrung bedeuten. „Es gibt viele Möglichkeiten und Schwarzweißdenken hilft uns nicht weiter“, findet Brodmann.

Ausdrücklich würdigt er das ehrenamtliche Engagement der Gruppen und Vereine. „Diese tragen mit ihrem großen bürgerschaftlichen Einsatz entscheidend dazu bei, Vohwinkel zu einem lebens- und liebenswerten Stadtteil zu machen“, betont der Bezirksbürgermeister.