Meinung WZ-Kommentar zu „Sparkasse schließt drei Standorte“: Kontakt muss möglich bleiben
Wuppertal · Digitalisierung: Was viele Bankkunden sehr schätzen, baut für viele andere Menschen neue Hürden auf.
Die Digitalisierung schafft viele neue Möglichkeiten, unter anderem die, seine Bankgeschäfte am heimischen Computer oder sogar am Handy zu erledigen. Was viele Bankkunden sehr schätzen, baut aber für viele andere Menschen neue Hürden auf. Wer nicht mit der Computertechnik groß geworden ist, wer beruflich damit nicht viel am Hut und privat kein besonderes Interesse hatte, ist nicht selten von den neuen technischen Möglichkeiten überfordert.
Jetzt ist es möglich, auf Online-Spiele, Filme im Internet oder Chatnachrichten zu verzichten. Zumal wenn man bereits ein langes Leben ohne diese Errungenschaften ausgekommen ist. Aber ohne Bank ist ein Leben in unserer Gesellschaft nicht möglich. Und damit ist der Zwang, digitale Technik bei Bankgeschäften zu nutzen, von großer Tragweite. Gerade das Thema Geld ist ein heikles und braucht Vertrauen. Dafür die Enkel einzuspannen oder gar den netten Nachbarn, die sich mit IT besser auskennen, mag mancher nur ungern.
Daher tun Banken gut daran, gerade ihren langjährigen Kunden so viel analogen Service wie möglich anzubieten – auch wenn die Zahl derjenigen steigt, die diesen Service nicht mehr brauchen. Es ist ein guter Kompromiss, den Kunden einen menschliches Ansprechpartner per Video zur Verfügung zu stellen. Aber der Kontakt zu Menschen muss weiterhin möglich bleiben.