Zoo-Skandal: Ex-Tierpfleger nach Teilgeständnis verurteilt

Wuppertal. Im Prozess um Misshandlungen im Wuppertaler Zoo ist ein Urteil gefallen. Der ältere der beiden angeklagten Ex-Tierpfleger wurde zu einer Strafe von einem Jahr und fünf Monaten verurteilt, der Jüngere der beiden zu einem Jahr und zwei Monaten.

Beide Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.Das Gericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Zuvor hatten sich Gericht, Staatsanwaltschaft und Anwälte zu langen Beratungen zurückgezogen. Das Abkommen anschließend lautete: Für einen Teil der Vorwürfe - darunter Freiheitsberaubung, versuchte Nötigung, Körperverletzung - sollten die beiden Angeklagten Geständnisse ablegen. Ein Teil der Vorwürfe wurde fallen gelassen, darunter der des versuchten sexuellen Missbrauchs vonSchutzbefohlenen.

Im Gerichtssaal schließlich verliefen die Geständnisse nahezu wortlos. Die letztlich übrig gebliebenen Vorwürfe aus der Anklage wurden verlesen, die Angeklagten bestätigten ihre Schuld lediglich mit einem kurzen "Ja". Auch zuvor hatten die Männer konsequent geschwiegen und sogar auf ein letztes Wort verzichtet. Auch das Plädoyer der Anwälte fiel überraschend kurz aus und bestand aus einem Satz: "Wir bitten um eine milde Strafe." Eine öffentliche Entschudligung im Gerichtssaal hat es nicht gegeben.

Bewährungsauflagen wurden nicht verhängt. Die Begründung: Die beiden Angeklagten seien durch die Kündigung eines an sich unkündbaren Arbeitsverhältnisses genug gestraft. Der Ältere der beiden arbeitet mittlerweile in einem neuen Anstellungsverhältnis und verdient 600 bis 700 Euro im Monat. Der Jüngere arbeite als Betriebshelfer und verdient etwa 1000 Euro.

Ein positiver Aspekt der Einigung: Die Opfer mussten nicht vor Gericht aussagen. spa/vezi