Terry Jones klagt die Gewaltbereitschaft und den Fanatismus des Islam an - und ist doch selbst das Musterbeispiel eines religiösen Brandstifters. In einer Zeit, in der in den USA heftig über den Umgang mit Muslimen diskutiert wird, in der die ultrakonservativen Tea-Party-Aktivisten großen Zulauf haben, gießt der radikale Pastor Öl ins Feuer. Wer den Koran, der wie die Bibel ein heiliges Buch ist, verbrennt, provoziert neue Anschläge. Und er bringt das Leben von Menschen in Gefahr - nicht nur das der US-Soldaten im Einsatz. Wenn die US-Regierung nicht mit Härte gegen diesen Pastor vorgeht, zeigt sie, dass es um ihre religiöse Toleranz und Bereitschaft zum Dialog mit dem Islam nicht weit her ist. Wie formulierte es einst schon Heinrich Heine: "Dies war ein Vorspiel nur; dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."