Die große Kluft

Die Koalitionsverhandlungen offenbaren ein Problem, das vor der Wahl niemand gesehen hat: Es ist ein Unterschied, ob sich eine Regierung komplett neu formiert oder ob sich eine Partei nur einen neuen Partner zulegt.

Die Union ist nicht bereit, einen Großteil der Ergebnisse der vergangenen vier Jahre in den Reißwolf zu stecken.

Und die FDP, aufgeplustert durch ein Traumergebnis, wird höchstens Fragmente ihres Wahlprogramms retten können. Man sieht nun auch, was vier Jahre Schwarz-Rot aus der Union gemacht haben. 2005 passte kaum ein Blatt zwischen die Positionen von Schwarz und Gelb. Jetzt, wo der Wähler sie zusammengeführt hat, trennen sie Welten.