Ferienstart in NRW: Infos für Urlauber und Daheimbleiber

Für Schüler und Lehrer ist es die wohl schönste Zeit im Jahr: Am Freitag beginnen für sie gut sechs Wochen Sommerferien. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Mit dem Beginn der Schulferien im Sommer ändert sich für viele das Leben - nicht nur für die Urlauber.

Foto: Ina Fassbender

Düsseldorf (dpa). Weg mit dem Schulranzen, jetzt gibt es sechs Wochen lang kein Mathe, Englisch oder Physik. Für 2,5 Millionen Schüler und 195 000 Lehrer beginnen am Freitagmittag die Sommerferien. Freibäder und Flughäfen sind gerüstet - doch viele tausend Familien werden die ersten Ferienstunden wohl im Stau verbringen. Und dann ist da womöglich noch die ein oder andere böse Überraschung auf dem Zeugnis...

MIT KUMMER IN DIE FERIEN: Der Ferienstart ist für viele Schüler ein Feiertag - wäre da nicht das Zeugnis. Miese Zensuren können den Beginn der freien Zeit ordentlich verhageln. Schulministerin Silvia Löhrmann (Grüne) rät den Schülern und nicht zuletzt auch den Eltern zu Gelassenheit. Wer dabei Unterstützung brauche, solle sich ruhig an die schulpsychologischen Beratungsstellen wenden. Die Regierungspräsidien und einige Städte haben ein „Zeugnistelefon“ geschaltet. Wer sich mit Schulproblemen herumschlägt, kann dort seinen Kummer loswerden und sich beraten lassen.

SCHULSCHWÄNZER: Sich schon vor der Zeugnisvergabe dünne zu machen, ist auch keine Lösung: Die Schulpflicht gilt bis zum letzten Schultag vor den Ferien, und ab dem ersten danach. Davon gibt es auch keine Ausnahme, wenn Eltern mit dem früheren Ferienbeginn einfach nur kostengünstigere Flüge oder Hotels buchen wollen. Die Zahl der Bußverfahren gegen Schulschwänzer steigt in NRW seit Jahren an.

AB IN DEN URLAUB: Ferienzeit bedeutet Reisezeit - und das wiederum bedeutet für die Flughäfen Hochbetrieb. Am Düsseldorfer Flughafen sind am Freitag rund 700 Flugbewegungen von den Airlines angemeldet worden. Der letzte Schultag ist nach Auskunft des Airports der verkehrsreichste in der ganzen Feriensaison. In den Schulferien werden daher mehr Mitarbeiter eingesetzt, etwa an der Gepäckabfertigung. Bei den Sicherheitskontrollen müssen die Urlauber wohl dennoch Geduld mitbringen. „Es wird punktuell zu Wartezeiten kommen“, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei in Köln. Der Sicherheitsdienstleister habe zwar mehr Personal zugesichert - aber es seien eben auch sehr viele Passagiere.

SCHLANGE STEHEN AUF DER AUTOBAHN: Es ist jedes Jahr das gleiche: Am letzten Schultag pünktlich um 14.00 Uhr steht alles still auf den Autobahnen in NRW. Auch am Samstagvormittag gibt es erfahrungsgemäß lange Staus. Diese beiden Reisewellen solle man möglichst meiden, rät der Landesbetrieb Straßen.NRW und empfiehlt, früher oder später loszufahren. Hinzu kommt, dass es gerade 28 größere Baustellen auf den NRW-Autobahnen gibt.

ENDLICH PLATZ: Leere Städte haben auch ihren Reiz. Während die Urlauber im Süden um jede freie Sonnenliege kämpfen müssen, gibt es für die Daheimgebliebenen in den NRW-Städten freie Parkplätze und kurze Wartezeiten im Supermarkt. Pendler fahren zur Arbeit ohne Staus oder finden im Zug sogar einen Sitzplatz. Wer in der Haupturlaubszeit zu Hause bleibt, erlebt die ungewohnte Ruhe der Stadt und entspanntere Mitmenschen.

AB INS FREIBAD: Bei strahlendem Sonnenschein ins Freibad, bei Regen vielleicht mal ins Museum? Auch in NRW gibt es für Kinder ein vielfältiges Ferienprogramm. So wird in Kölner Museen gebastelt, gemalt und experimentiert, im Düsseldorfer Filmmuseum können Kinder ihren eigenen Trickfilm drehen. Das Freibad in Rheine hat eine Hindernisbahn aufgebaut und veranstaltet Luftmatratzenrennen. Auch die Städte haben im Rahmen der Ferienspiele manche Aktionen im Programm.

FERIENJOBS: Es gibt sie noch, die klassischen Ferienjobs in Fabriken - bloß wollen immer weniger junge Leute sie auch machen. Es gebe „zunehmend Probleme, die Stellen auch besetzen zu können“, sagt Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer des Essener Unternehmensverbandes. Ihr Geld verdienen Schüler nach Beobachtungen des Verbandes eher mit dauerhaften Aushilfsjobs während der Schulzeit.