NRW-Wahl wird zur Zitterpartie

Sieben Wochen vor der Wahl liegen Schwarz-Gelb und Rot-Grün gleichauf. Die Grünen legen kräftig zu.

Düsseldorf. Die Spannung steigt: Sieben Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai ist der Ausgang laut ZDF-"Politbarometer" völlig offen. Derzeit stehen nach der Freitag veröffentlichten Umfrage sowohl die regierende CDU als auch die oppositionelle SPD deutlich schlechter da als bei der Wahl vor fünf Jahren. Die CDU kommt auf 37 Prozent (2005: 44,8), die SPD auf 33 Prozent (37,1). Die mitregierende FDP liegt bei acht Prozent (6,2). Die Grünen verdoppeln fast ihren Anteil auf zwölf Prozent (6,2). Die Linke käme mit sechs Prozent in den Landtag. Das sei allerdings keine Prognose für den 9. Mai, betonen die Wahlforscher.

Rechnerisch wäre eine Große Koalition ebenso möglich wie ein schwarz-grünes Bündnis, aber auch eine Dreierkombination von SPD, Grünen und Linken. Bei der Frage nach der bevorzugten Koalition findet ein Bündnis der jetzigen Opposition aus SPD und Grünen mit 42 Prozent derzeit die meiste Zustimmung. Es folgt eine Große Koalition (39 Prozent). Das regierende schwarz-gelbe Bündnis finden nur 31 Prozent der Wähler gut, fast genau so viele (30 Prozent) eine schwarz-grüne Verbindung.

Die Spitzenkandidatin der SPD, Landesparteichefin Hannelore Kraft, sieht darin einen Beleg für eine Wechselstimmung in NRW. "In den aktuellen Umfragen ist die Zustimmung zu Rot-Grün mit Abstand am größten. Die Menschen wollen Schwarz-Gelb nicht mehr. Sie wollen den Wechsel", sagte sie im Interview mit unserer Zeitung.

Die Hauptakteure sind den Wählern zwischen Rhein und Weser wenig bekannt. Nur 53 Prozent wissen, dass Ministerpräsident Jürgen Rüttgers erneut als Spitzenkandidat der CDU antritt. Dass seine Kontrahentin die SPD-Landesvorsitzende Hannelore Kraft ist, wissen sogar nur 36 Prozent. Die Wahlforscher betonen, dass ihre Ergebnisse die Situation in dieser Woche spiegeln. Der Wahlkampf sei noch nicht angekommen.