Behandlung: Wann muss ein Kind zum Arzt?

Eltern sind oft unsicher, ob ihr Nachwuchs untersucht werden muss.

<strong>Düsseldorf. Wann müssen Kinder unbedingt zum Kinderarzt? Welche Symptome lassen keinen Aufschub zu? Fragen, die sich vor allem Eltern von Säuglingen und Kleinkindern immer wieder stellen. Schließlich möchte man nichts falsch machen. Allerdings will man auch nicht wegen jedem Wehwehchen stundenlang in der Kinderarztpraxis warten, um dann zu hören, was man ohnehin vermutet hat: ein leichter Husten, ein unbedenklicher Hautausschlag oder einfach nur ein schlechter Tag. Bei welchen Symptomen müssen Mütter und Väter also alarmiert sein? "Sie sollten auf jeden Fall schnell zum Arzt gehen, wenn ein Säugling mehr als 12 Stunden lang nicht trinkt oder isst. Der Besuch beim Arzt ist auch fällig bei Fieber über 39 Grad, das ohne erkennbaren Grund auftritt. Auch schwere Atemstörungen, heftige Bauchschmerzen, starke Schwellungen am Hals und im Gesicht nach einem Insektenstich können bedrohlich sein", sagt Kinderarzt Harald Bode. Dabei sollten Eltern wissen, dass Fieber nicht zwangsläufig auf eine schwere Erkrankung hindeutet. Die Erhöhung der Körpertemperatur ist eine gesunde Abwehrreaktion des Immunsystems und meist eine Begleiterscheinung von Erkältungen.

Dauert ein Husten länger als zehn Tage, geht es zum Doktor

Wenn das Fieber trotz fiebersenkender Maßnahmen extrem ansteigt oder mehr als drei Tage andauert, ist der Arztbesuch unumgänglich. Das gleiche gilt für Fieberschübe, die zusammen mit Halsschmerzen, Ohrenschmerzen oder Bauchweh auftreten. Falls das Kind bleich und teilnahmslos wirkt, stark hustet oder über Kopfschmerzen klagt und seinen Kopf nicht nach vorne beugen kann, sollte man mit dem Arztbesuch keinesfalls warten oder zur Notaufnahme fahren. Ein Besuch beim Kinderarzt ist auch angebracht, wenn ein vermeintlich harmloser Husten länger als 10 Tage dauert oder starke Halsschmerzen von Schluck- oder Atembeschwerden begleitet werden. Ein weißgelblicher Ohrausfluss und Ohrenschmerzen nach länger dauerndem Schnupfen deuten auf eine Ohrenentzündung hin. Der Arzt sollte auf jeden Fall konsultiert werden, wenn die Schmerzen konstant sind und hohes Fieber auftritt. Sofort zur Notfallnummer sollte man greifen, wenn das Kind einen großen Gegenstand verschluckt hat oder unter akuter Atemnot leidet. Gleiches gilt für den Fall, dass das Kind Anzeichen einer Vergiftung zeigt. Auch Verbrennungen gehören auf jeden Fall in ärztliche Behandlung.

Bauchweh und Durchfälle sind unbedingt ein Fall für den Kinderarzt, wenn kleine Kinder davon betroffen sind oder Fieber und Erbrechen hinzukommen. Bei anhaltendem Durchfall sollte darauf geachtet werden, dass das Kind viel trinkt damit der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen wird.

Unterschied Kinder dürfen in der Regel nicht mit Medikamenten für Erwachsene behandelt werden. Dies gilt auch, wenn sie in einer niedrigeren Dosierung verabreicht werden. Schon alleine deshalb ist es notwendig, für das Kind eine eigene Hausapotheke einzurichten. Lediglich Verbandsmaterialien und Hilfsmittel stimmen mit der Ausstattung einer "Erwachsenen-Hausapotheke" überein.

Kinderapotheke Eine gut ausgestattete Kinder-Hausapotheke beinhaltet: Verbandsmaterial und Hilfsmittel, Digitales Fieberthermometer, Desinfektionsmittel, Verbandswatte, Mullbinden und Pflaster in verschiedenen Größen, keimfreie Wundschnellverbände in verschiedenen Größen, Brandwundauflage, Dreieckstuch, Verbandsschere, Pinzette, Einmalhandschuhe, Leinentuch für Umschläge, Wärmflasche, Zeckenzange, Medikamente, Wund- und Heilsalbe, Kohletabletten gegen Vergiftungen, Hustensaft auf pflanzlicher Basis, Antihistamingel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche, Heilkräuter: Fenchel-Kümmel-Anistee gegen Blähungen, Kamillentee gegen Magenschmerzen, Salbeitee gegen Erkältungen Kamillenblüten.

Sicherheit Wichtig ist, dass die kleine Hausapotheke für Kinder unzugänglich ist. Am Besten bringt man die Hausapotheke in einem abschließbaren Schrank unter, der außerhalb der Reichweite eines Kindes ist.