Pille: So überlisten Sie Ihre Katze
Meist ist es schwer, Tieren Medizin zu geben, aber mit Tricks klappt es doch.
<em>Düsseldorf. Die Diagnose steht, die Therapie ist klar - doch wie in aller Welt kriege ich die Pille nun in die Katze? Hunde sind da gottlob wesentlich kooperativer und pflegen ihre Besitzer bei der Verabreichung einer notwendigen Wurmkur äußerst selten zu beißen. Kommt die Tablette in einer attraktiven Leberwurst oder sonst was Appetitlichem daher, wirkt sie auf den normalen futterliebenden Hund einfach unwiderstehlich, ein Leckerchen, das auch gerne mehrere Tage hintereinander gereicht werden darf. Selbst bittere Antibiotika oder andere Medikamente nimmt der kranke Hund mit vermindertem Appetit in der Regel aus Besitzerhand, einfach Herrchen zuliebe. Man kann ihm zureden, ihn zu seinem Besten überreden. Hunde sind nett und glauben an das Gute im Menschen.
Katzen offensichtlich nicht. Wenn man viel Glück hat, nennt man eines der völlig ausgehungerten Exemplare sein eigen, die alles mitfressen, was sich in ihrem Futternapf befindet. Denn dass sie wissen, dass etwas reingeschummelt wurde, steht völlig außer Frage. Sie sind nur zu gnädig oder zu hungrig, es auszusortieren. Schließlich haben sie Besseres zu tun: Mäuse fangen zum Beispiel.
Die meisten Katzen setzen sich jedoch hingebungsvoll mit ihrem Futter auseinander. Sie sind Gourmets, ausgesprochen wählerisch und haben endlos Zeit, besonders für die Qualitätskontrolle ihrer Futterhäppchen. Vor dem Fressen wird geschnuppert und jede noch so geschickt in die Futterstruktur eingewobene Medikamentenvariante als ungenießbare Zumutung identifiziert.
Wahlweise wird einfach drum herum gefressen, voll offensichtlicher Verachtung für den, der ihr das unterjubeln wollte. Von besonderer Raffinesse zeugt auch die Methode, die Pille zunächst ins Mäulchen zu nehmen, um den Besitzer erst in falscher Sicherheit zu wiegen und sie dann in einem unbewachten Moment einfach in der nächstbesten Ecke unauffällig zu erbrechen.
Schlägt auch dieses Angebot fehl, bleibt nur noch die Methode der liebevollen Belästigung. Feingemahlene Tabletten in Wurstbrei, Butterflöckchen oder köstlicher Vitaminpaste untergemengt und anschließend unter Ignorieren leichter bis mäßiger Abwehrreaktionen ums Maul geschmiert oder ganz geschickt direkt in die Backentasche geschoben.