Bei uns hängt die Affen-Kunst überm Sofa
Zehn Bilder der Orang-Utan-Damen aus dem Krefelder Zoo sind verkauft. Die WZ hat zwei Besitzer der affigen Werke besucht.
Krefeld. Mit Kunst ist das so eine Sache. Während die einen ewig auf der Suche nach dem richtigen Bild für die kahle Stelle über dem Sofa sind, die anderen sich mit den wundersamsten Kunstdrucken umgeben und vielleicht ein Leben lang "vom Original" träumen, haben wiederum andere sich diesen Wunsch erfüllt: "Sita 0055" steht auf dem Echtheitszertifikat des Bildes, das bei den Beckers im Wintergarten hängt.
Als Käuferin ist Tochter Jill aufgetreten. Die Siebenjährige malt auch gern. Anders als Sita jedoch lieber saisonale Motive: "Im Sommer mal’ ich Sommerbilder, im Winter Winterbilder und so weiter." Erfahren haben die Beckers von den Affenbildern aus der WZ. Genau wie Familie Hegger. "So eins hätte ich auch mal gerne", habe Susanne Hegger nach der Lektüre gesagt. Der aufmerksame Ehemann Ralf hört’s und schenkt’s im November zum Geburtstag.
Entschieden hat er sich für ein blaugrundiges, kontrastreiches Werk des Orang-Utan-Weibchens Tilda. Gelb, Rot und Blau dominieren die Szene. Wenn es nach den Heggers geht, hat Sita Inspiration bei ihren schwimmenden Nachbarn gesammelt: "Das Gelbe ist ein Seehund, das Blau steht für Wasser, das Rote sieht aus wie ein Schwimmer von unten", interpretieren sie die Striche mit Fingerfarben.
In der Internet-Galerie von Heinz Hachel stehen noch 30 Affenbilder zum Verkauf. Von Kunst möchte der Galerist aber nicht sprechen. "Unter evolutionspsychologischer Perspektive jedoch sind sie höchst interessant." Während die Kunden meist versuchten, etwas in die Bilder hinein zu interpretieren, achtet Hachel mehr "auf einen dynamischen Strich". "Denn Affen sind nicht fähig figurativ zu malen. Sie zeichnen auf der Stufe eines zweijährigen Kindes", weiß Hachel.