Ein Wechselbad aus Folk und Metal

Geheimtipp: Letzte Instanz zum einzigen NRW-Konzert in der Kufa.

<strong>Krefeld. Einen Grund zum Jammern haben Lament aus Leipzig - wie ihr Bandname vielleicht vermuten lässt - nicht. Das Quartett um Sänger Sebastian Söllner gilt noch als regionaler Geheimtipp, doch ihr Gespür für traumverloren-sphärische Popmelodien nährt Hoffnungen auf größere Aufmerksamkeit. In der Kulturfabrik geben Lament einen achtbaren Auftritt ab und hinterlassen bei "You" oder "Time off" mit spielerischer Anlehnung an The Cure und Radiohead wohlige Schauer bei den erstaunten Zuhörern.

Während Lament sich nach ihrem Debutalbum noch verdiente Resonanz erarbeiten müssen, hat sich die Letzte Instanz aus Dresden nach zehn Jahren zu einer erfolgreichen Alternativ-Rock-Band entwickelt. 350 Fans in der Kufa bescheren den sieben Musikern bei ihrem einzigen NRW-Gig ihrer "Wir sind Gold"-Tour einen warmherzigen Empfang, nehmen beim Opener "Maskenball" die Einladung zu einem tanzfreudigen Abend an.

Beeindruckend ist, dass das Kollektiv ihren musikalischen Spagat zwischen melancholischem Gothic und beschwingtem Folk als eigenständiges Produkt verkauft. Der Zugabenblock mit "Ganz oder gar nicht" gibt krachende Argumente an den Lautsprecherboxen. Mit "Sandmann" verabschiedet sich die Letzte Instanz nach zwei Stunden Spielzeit vom Krefelder Publikum. Begeisterter Applaus.