Dass dies nicht einfach wird, zeigt eine Stellungnahme der Bezirksregierung. Sie teilt auf Anfrage mit, dass der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) am Messpunkt Oranierring 2009 bei 47 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag. Der Grenzwert erlaubt bis zu 40 Mikrogramm. Durch die Sperrung für Lkw über 3,5 Tonnen im Bereich Nassauer-/Oranierring und Preußenring könne die Belastung um 25 Prozent reduziert werden. Dass sich der Grenzwert ohne eine Sperrung für den Lkw-Durchgangsverkehr erreichen lässt, bezweifelt die Aufsichtsbehörde.

Laut Jürgen Wettingfeld (CDU) ist die Moerser Straße schon heute stark durch den Autoverkehr belastet. Sie sei keine Alternative für den Lkw-Verkehr. „Aber eine einfache Lösung, die allen gefällt, wird es nicht geben.“

Stefani Mälzer (Grüne) hält die Route über Nordwall und Moerser Straße für „nicht nachvollziehbar“. Das Problem werde verlagert und durch den längeren Weg sogar noch verschärft. Sie regt ein Konzept für Citylogistik an. Ziel müsse es sein, vor allem den Lkw-Lieferverkehr zu mindern. Die Verwaltung wird dies prüfen.

Joachim C. Heitmann (FDP) wirft den anderen Parteien vor, mit Begeisterung für den LRP gestimmt zu haben, ohne an die neuen Lkw-Routen zu denken. Die Strecke über Nordwall und Moerser Straße tauge auch deshalb nicht, weil dort dann die Luftbelastung zu hoch sei. Planungsdezernent Thomas Visser warnt vor einer Verschärfung des Luftreinhalteplans, „wenn wir die Grenzwerte nicht einhalten“. Alle Autos mit gelber Plakette müssten dann 2012 raus aus der Umweltzone.