Roter Teppich für siamesische Zwillinge

Hilfs-Aktion: Karin Meincke berichtet vom Empfang für Goodness und Mercy in Nigeria.

Krefeld. "Es war eine Reise voller Freude mit zwei wunderbaren Feiern zum Abschied in München und zur Ankunft im nigerianischen Nkpologwu", strahlt Karin Meincke, Krefelds Bürgermeisterin und Oberin der DRK-Schwesternschaft. Sie hat es in einer beispiellosen Aktion geschafft, dass die jetzt sechzehn Monate alten siamesischen Zwillinge Goodness und Mercy in Bayern getrennt werden konnten und nun gesund und glücklich ihre Heimreise antreten durften. Dort wartete der Vater bereits sehnsuchtsvoll. Und so war es auch ein sehr bewegender Augenblick, als Okechukwu Egwuindu seine Töchter und Ehefrau Cordelia auf dem Flughafen in Nigeria in die Arme schließen konnte. Er hatte sie acht Monate nicht mehr gesehen.Der Abreise war eine Feier in München vorangegangen. Schlagersängerin Andrea Berg, die auch einen Betrag für die Operation gespendet hatte, lud alle DRK-Schwestern und das Klinikpersonal zum Abschied noch einmal ein. Dann ging es über Frankfurt nach Lagos, wo der rote Teppich bereits ausgerollt war und die gesamte Presse des Landes schon wartete. "Danke Deutschland, danke DRK" lauteten die Überschriften auf den Titelseiten am nächsten Tag. Im Heimatdorf der Kinder begrüßten Trommeln die Gäste, ein Dank-Gottesdienst folgte. "Zum Freudenfest waren Vertreter des nigerianischen Roten Kreuzes und auch Gouverneur Peter Obi gekommen, um die Kinder zu sehen", erzählt Meincke, die für die Feier in Landestracht eingekleidet wurde. Tänze wurden aufgeführt und die Kinder verhielten sich, obwohl die Reise mehr als anstrengend für sie gewesen war, vorbildlich. Karin Meincke selbst wurde für ihr Engagement mit dem Titel eines traditionellen Herrschers geehrt und darf sich nun "Chief Ozo-ndo 1 of Nkpologwu" nennen, was einem Bürgermeister nahe kommt. Und damit kennt sich Karin Meincke ja bestens aus.