Kabarett: Buh-Rufe für die „elf Nullen beim KFC Uerdingen“
Die letzten vier Bewerber um den Krähe-Nachwuchspreis treten gegeneinander an. Drei Preise in Höhe von 4000, 2000 und 1000 Euro warten auf die Sieger.
<strong>Krefeld. Vier weitere Bewerber um den Nachwuchspreis der "Krefelder Krähe" haben sich im zweiten Durchgang im Kulturpunkt Friedenskirche am Luisenplatz vorgestellt. Auch diesmal waren die 30-Minuten-Vorträge vor erneut voll besetztem Haus überwiegend politisch. Schließlich wollen die "Krähen"-Veranstalter keine Comedy, sondern Kabarett, wie Jochen Butz betonte. In wenigen Tagen geben sie bekannt, welche zwei Tagessieger und dritte Auswahl sie für die Auftritte zur Preisverleihung am 5. April einladen.
Thomas Schreckenberger aus Herrenberg bei Stuttgart sieht seine Generation als Kollateralschaden der 68er Studentenrevolte. Er zog mit "(K)eine Zeit für Helden" eine Zwischenbilanz auf höherer politischer Ebene, hatte viel Merkel in seinen Sätzen, sah die SPD schon beim öffentlichen Casting für einen Kanzlerkandidaten und bekam für seine "elf Nullen beim KFC" den erwarteten Buh-Ruf.
Gabriele Zink aus Freiburg brachte viel Energie auf die Bühne. Ihrem rasanten Erlebnisbericht über die Karriere aus dem permanenten Scheitern zur erfolgreichen Job-Designerin bis zur Frage, wie man vielleicht Päpstin werden könnte, war kaum zu folgen. Eigentlich klar: Am Schluss entlarvte sie sich als Schauspielerin: "Ihr glaubt noch nicht, was ich sage?"
Unverkennbar aus Oberhausen war Matthias Reuter mit flotten Liedern am Klavier, der sich nach seinem geisteswissenschaftlichen Studium für die Alternative Taxifahrer ungeeignet fand.
Aus Zwickau brachte Erik Lehmann als der Jüngste des Wettbewerbs nicht nur einen Sachsen mit, der vor der Überkitschung des Erzgebirges warnt, sondern auch einen Stoiber, der bei Halbmond nicht schlafen kann, sowie einen rheinischen Lehrer, der keine Kinder mag.
Wer dem Duo Tina Häussermann und Fabian Schläper aus Stuttgart als 2006er Gewinner der Nachwuchs-"Krähe" folgt, knobeln die Jurys unter Berücksichtigung der Publikums-Voten noch aus.
Drei Preise in Höhe von 4000, 2000 und 1000 Euro warten auf die Sieger. Mit der Ehren-"Krähe", die im nächsten Jahr wieder ihren Empfänger sucht, hatten die Krefelder Kabarettisten vor drei Jahren den jetzigen Schirmherrn Konrad Beikircher und im vergangenen Jahr Dieter Hildebrandt bedacht.