DEG stürmt, Nürnberg trifft

Die Düsseldorfer EG steht nach der zweiten Niederlage im Halbfinale vor dem Aus. Nürnberg dreht einen 0:2-Rückstand in einen 4:3-Sieg um.

Düsseldorf. Was für eine Intensität, was für eine Dramatik. Hochklassigstes Eishockey bekamen die 8238 Zuschauer in der erstmals ausverkauften Arena Nürnberg gestern Abend zu sehen, doch gewinnen kann auch in einem von beiden Mannschaften auf höchstem Niveau geführten Spiel nur einer. Und nach einer 3:4 (2:0, 0:2, 1:2)-Niederlage steht der selbsternannte Titelaspirant Düsseldorfer EG nun mit dem Rücken zur Wand und ist morgen (19.30 Uhr, Rather Dome) zum siegen verdammt, will er sich den Traum von der Endspielteilnahme noch erfüllen. Wieder einmal zeigte es sich, dass die technische Überlegenheit nicht zwingend ausreicht, wenn der Gegner, beflügelt von seiner ersten Halbfinalteilnahme seit acht Jahren, mit Leidenschaft kämpft und mit dem Herzen bei der Sache ist.

8238 Zuschauer sahen in Nürnberg eine Klasse-Partie

Normalerweise findet das erste Heimspiel der Nürnberg Ice Tigers nach einer Play-off-Viertelfinalserie erst wieder im September statt. Denn in den vergangenen sechs Jahren scheiterte der deutsche Vizemeister von 1999 mit schöner Regelmäßigkeit in eben dieser Runde. Nicht so im Frühjahr 2007 und so zogen die Fans der Franken gestern ihren Osterspaziergang vor und pilgerten in die Arena am Dutzendteich. Und das nach dem 3:2-Erfolg vom Sonntag auch noch richtiggehend glücklich. Ein Gemütszustand, den DEG-Stürmer Jeff Panzer nach der Pleite im ersten Halbfinale überhaupt nicht teilen kann. Der "Play-off-Panzer", der in den letzten sechs Spielen mit fünf Toren und zwei Vorlagen sieben Punkte verbuchen konnte, wollte eigentlich am kommenden Samstag in Ruhe seinen Geburtstag feiern. "Mit drei Siegen in Folge hätte das geklappt, aber jetzt will ich am Samstag auf jeden Fall nach Nürnberg", meinte der 28-Jährige vor der Partie.Daniel Kreutzer hätte dafür als erster die Weichen stellen können, doch er vergab freistehend. Überhaupt hat der Kapitän seit Wochen die Seuche am Schläger, der seit nunmehr 15 Spielen auf einen Treffer wartet. Vor Kreutzers Chance allerdings musste Jamie Storr im Tor die DEG bei drei Unterzahlspielen mit glänzenden Paraden vor einem Rückstand bewahren. Wie man eine numerische Überlegenheit besser ausspielt, zeigten dann die Düsseldorfer.

Die Tore von Johnson und Stephens waren zu wenig

Innerhalb von 104 Sekunden nutzten Craig Johnson und Charlie Stephens die Hinausstellungen von Swanson und Pollock zur 2:0-Führung und lösten damit die Anspannung, die sich auch darin erkennen ließ, dass Manager Lance Nethery ganz entgegen seiner Gewohnheiten mit auf der Spielerbank weilte.