DEG vs. Krefeld Pinguine DEG muss im Derby am Ende noch kräftig zittern
Düsseldorf · Nach überlegen geführten zwei Dritteln gerät der Derby-Sieg der DEG bei den Krefeld Pinguinen noch massiv in Gefahr.
„Derbysieger, Derbysieger“, skandierten die mitgereisten Fans der Düsseldorfer EG. Das Team von Trainer Harold Kreis gewann das Straßenbahn-Derby bei den Krefeld Pinguinen vor 7673 Zuschauern in der Arena vis-á-vis der Rheinlandhalle mit 4:3 (1:1/3:1/0:1), musste um die drei Punkte aber mächtig bangen. „Wir sind überglücklich“, sagte Kreis und der stark agierende Angreifer Jerome Flaake meinte: „Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Am Ende haben wir gut gestanden, zusammengehalten und keine Bude mehr reingelassen.“
Im Medienraum des KEV können sich die Journalisten mit einem Wurstbrötchen stärken. Buttermesser dafür fanden sich am Freitag Abend allerdings ausgerechnet in einem Plastikbecher der Düsseldorfer Rock-Band „Die Toten Hosen“. „Bis zum bitteren Ende“, stand darauf. Verständlich, dass dieses kleine Detail von den Düsseldorfer Pressevertretern gleich mit der finanziell äußerst angespannten Situation der Pinguine in Verbindung gebracht wurde (siehe Hauptartikel). Sportlich hingegen ist die Lage für beide Teams derzeit wenig amüsant. Während der KEV einen Weg in die Play-offs sucht, will die DEG nach nur drei Siegen aus den vergangenen zehn Spielen ein Abrutschen aus diesen verhindern.
Wo, wenn nicht in Krefeld, hätte das besser gelingen können? Elf ihrer bislang 14 Heimspiele in dieser Saison haben die Pinguine verloren. Derbys aber haben bekanntlich stets ihre eigenen Gesetze. Zudem ließen die Gelb-Schwarzen nach der Entlassung von Trainer Brandon Reid unter der interimistischen Anleitung seines Assistenten Pierre Beaulieu am Mittwoch mit einem klaren 5:1 bei den Eisbären Berlin aufhorchen.
Davon allerdings war zu Beginn nicht viel zu sehen. Die DEG nahm das Heft in die Hand. Den Lohn gab es in der siebten Minute. Kammerer passte von hinter dem Tor auf Flaake und dieser ließ KEV-Keeper Rynnäs keine Chance. Der Finne musste danach bei guten Chancen von Eder sowie insbesondere des agilen Flaake einen höheren Rückstand verhindern, während seine Vorderleute lediglich während eines Powerplays mit einem Pfostentreffer von Trivellato Gefahr versprühten (16.).
Innerhalb von 213 Sekunden zieht die DEG auf 4:1 davon
Umso überraschender der Ausgleich durch Bruggisser, dessen Schuss 56 Sekunden vor der ersten Pause DEG-Torwart Niederberger durch die Schoner huschte. Auftrieb gab dies den Hausherren allerdings nicht, immer wieder boten sie der DEG viel Raum und nun wusste diese ihn auch endlich zu nutzen. Binnen 123 Sekunden stellten Leon Niederberger (31.) und Gardiner (33.) auf 3:1. Nur 90 weitere Sekunden später vertendelte Pietta dann sogar in Überzahl die Scheibe und die DEG fuhr einen perfekten Konter. Jensen bediente Olimb, dessen Rückpass Ebner zum 4:1 einschob (34.). „Wir woll‘n euch kämpfen seh‘n“, skandierten die Fans des KEV. Die Spieler gehorchten, schon 65 Sekunden nach dem 1:4 verkürzte Noonan. Plötzlich bot sich ein völlig anderes Bild, die DEG wurde immer passiver. So fiel der Puck schließlich Riefers vor die Füße, der dies in der 50. Minute zum Anschlusstreffer nutzte.
Der sichere DEG-Sieg geriet ins Wanken, Beaulieu nahm seine Auszeit und Torhüter Rynnäs vom Eis. Es entwickelte sich eine pure Abwehrschlacht, die Düsseldorfer bekamen die Scheibe nicht mehr aus dem Verteidigungsdrittel. Mit großem Einsatz sowie einer Parade von Niederberger aber konnten die drei wichtigen Zähler letztendlich glücklich über die Zeit gerettet werden.