DEG wird von München vorgeführt

Der Klassenunterschied war immer deutlich. Nach dem ersten Drittel stand es 0:4.

Düsseldorf. „Alles auf Anfang, alles noch mal von vorn“ — mit dem Kultlied von Ex-Toten-Hosen-Schlagzeuger Wölli und der besten Band des Jahres startete die Düsseldorfer EG im Rather Dome ins erste Heimspiel der Eishockeysaison. Der erhoffte Erfolg blieb am Sonntag jedoch aus. Nach der 1:5-Auftaktniederlage gegen die Krefeld Pinguine folgte eine ernüchternde 0:6 (0:4, 0:1, 0:1)-Pleite gegen den EHC München. Die DEG musste dabei ohne vier Stammspieler auskommen. Das machte den Klassenunterschied gegen die mit 18 Neuzugängen angetretenen Gäste noch deutlicher. Trainer Christian Brittig musste neben Asthon Rome (OP nach Schultereckgelenksprengung), Daniel Kreutzer (Muskelfaserriss im Oberschenkel) nun auch auf Manuel Strodel verzichten, der mit einer Schulterverletzung vier Wochen ausfällt. Außerdem fehlte Verteidiger Andrew Hotham nach seiner Matchstrafe. Der 27 Jahre alte Kanadier wurde vom DEL-Schiedsgericht nach einem Kopfcheck aus dem Krefeld-Spiel sechs Spiele gesperrt.

Gegen die in Bestbesetzung angetretenen Münchener war das nicht zu kompensieren. In der zehnten Minute sorgte das Schiedsrichtergespann für die nächste Schwächung. Wegen „Stockschlags“ gegen Münchens Max Meiandres erhielt Colin Long eine Spieldauerstrafe. Eine völlig überzogene Entscheidung, dies ergab die Analyse der Zeitlupe. Die Schiedsrichter Marcus Brill und Jens Steinecke mussten sich bereits im ersten Drittel ein Pfeifkonzert von den DEG-Fans gefallen lassen, weil sie bei der Strafzeitenvergabe sehr großzügig gegen die Gastgeber waren. Elf Strafminuten gegen Düsseldorf, vier gegen München. Der EHC führte nach 20 Minuten mit 4:0, alle Tore fielen in Überzahl.

Für Torhüter Stefan Ridderwall, der am Sonntag zu seinem DEL-Debüt kam, konnte der Auftakt kaum schlechter sein. Zwingende Chancen gab es für die DEG im ersten Drittel nicht, die Mannschaft befand sich wegen permanenter Unterzahl in der Defensive.

Die erste große Einschussmöglichkeit hatte Verteidiger Corey Mapes, aber da waren schon 25 Minuten gespielt. Symptomatisch war die Schlussphase des zweiten Drittels, als die DEG eine dreimalige Überzahl nicht in ein Tor ummünzen konnte. Die Gastgeber hatten im Mittelabschnitt genügend Gelegenheiten, aber gefährlich wurde es vor EHC-Torhüter Jochen Reimer selten. Dagegen rückten wieder einmal die Schiedsrichter in den Mittelpunkt. Ein Bandencheck von Münchens Grant Lewis gegen DEG-Stürmer Alexander Preibisch (39.) wurde nicht einmal geahndet. Im Gegenzug fiel der fünfte EHC-Treffer, und einige Feuerzeuge von den Rängen landeten auf dem Eis. Die letzten fünf Minuten des Spiels gehörten den Düsseldorfer Anhängern, die mit ihren Fangesängen ihre Verbundenheit zeigten.