Eishockey Die DEG sucht nach der Balance
Düsseldorf · Der Mix und Offensive und Defensive stimmt derzeit selten.
Vier Spieltage sind seit dem Ende der Deutschland-Cup-Pause in der Deutschen Eishockey Liga vergangen. So richtig in Tritt gekommen ist die Düsseldorfer EG seither nicht. Drei der vier Partien gingen verloren, aus Platz drei wurde Rang fünf. Die Mannschaft von Trainer Harold Kreis scheint etwas an Balance verloren zu haben. Hakte es beim 6:5-Heimsieg am vergangenen Freitag gegen den ERC Ingolstadt mächtig in der Defensive, blieb die in der Abwehr verbessert auftretende DEG bei der 0:3-Niederlage am Sonntag in Nürnberg offensiv nahezu wirkungslos.
„Wenn man nur das Ergebnis anschaut, spiegelt das den Spielverlauf aus meiner Sicht nicht wider“, sagte Kreis nach der Partie gegen die Ice Tigers. „Zum Schluss haben wir Fehler gemacht, die du so nicht machen darfst.“ Beide Aussagen stimmten — passten aber nicht nur zum Auftritt in Franken.
Denn nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen hatte die DEG im Schlussdrittel ihre Probleme. Seit dem 1:2 nach Penaltyschießen am 10. Oktober gegen Ingolstadt gelangen in den elf folgenen Spielen nur sieben eigene Treffer im dritten und nicht selten entscheidenden Abschnitt. In selben Zeitraum kassierten die Rot-Gelben jedoch zwölf Gegentore. Zum Vergleich: In den Spielabschnitten eins (12:7) und zwei (11:9) ist die Bilanz positiv.
Woran liegt das? Ein Konditionsproblem ist bei der Mannschaft eigentlich nicht auszumachen. Das bestätigt auch der verletzte Verteidiger Marco Nowak: „Unser Fitness-Coach Danny Beckers hat im Sommer für die entsprechenden Grundlagen gesorgt. Wir können immer bis zum Schluss 100 Prozent geben.“
Das Überzahlspiel ist
merklich abgekühlt
Vielmehr sind es tatsächlich kleine Unkonzentriertheiten und falsche Entscheidungen in der einen oder anderen Situation, die sich sofort zum Nachteil für die Düsseldorfer entwickeln. Das Schlussdrittel allein ist aber auch nicht der Grund für die aktuell fehlende Konstanz.
Offensiv lebte die DEG in der ersten Phase der Saison vor allem von ihrem erfolgreichen Überzahlspiel. Nach elf Spieltagen stand die Quote nach 15 Toren in 47 Powerplay-Situationen bei überragenden 31,9 Prozent. Seither gab es in 38 Versuchen nur vier Treffer mit einem Spieler mehr auf dem Eis — in den vier Partien seit der Länderspielpause gar keins. Die Quote seit Mitte Oktober: 10,5 Prozent.
Die Balance sollte schnellstmöglich wiedergefunden werden. Die kommenden Gegner heißen Köln und Mannheim.