Hässliches Eishockey lernen

Harold Kreis weiß, wie Niederlagen in Straubing und Wolfsburg zu verhindern sind. Iserlohn soll am Donnerstag eine neue DEG erleben.

Düsseldorf. Harold Kreis ist immer noch sauer. Der ehrgeizige Trainer der Düsseldorfer Metro Stars hat die unnötigen Niederlagen seiner Mannschaft in Straubing und Wolfsburg nicht vergessen. "Ich bin sauer, weil diese Mannschaften nicht besser waren als wir. Wir spielen um Punkte, und die Punkte, die wir gegen Straubing und Wolfsburg liegen gelassen haben, können uns am Ende fehlen."

Manager Lance Nethery stimmt seinem Coach zu: "Ich habe in diesen beiden Spielen keinen stärkeren Gegner gesehen. Was ich gesehen habe, war eine dumme Mannschaft." Und das war ganz unstrittig die Düsseldorfer EG.

Richtig ärgerlich wird Kreis, wenn von Spielern die Rede ist, die nach Ausflüchten gesucht haben. Dass die Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch jung sei, und dass man noch Zeit genug habe, die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. "Diese Meinung, wer immer sie geäußert haben mag, teile ich nicht. Eine solche Einstellung können wir uns in der Liga absolut nicht erlauben."

Was den Trainer ärgert: "Wir haben eine technisch gute Mannschaft, die aber lernen muss, zu gewinnen." Blick in die Runde, fragende Gesichter. "Wir müssen unseren Plan durchhalten, das ist in den letzten beiden Spielen nicht gelungen." Was der Trainer beobachtet und seiner Truppe per Videoanalyse gezeigt hat: "Wir bleiben konzentriert, wenn wir zurückliegen, haben aber ein Problem, wenn wir führen."

Was sich Harold Kreis wünscht, und "das ist kein Geheimnis": "Wir spielen zu kompliziert. Wir müssen aber in der Lage sein, effizient zu spielen." Wie Kreis das erreichen will: "Auch das ist kein Geheimnis. Wir müssen auch einmal in der Lage sein, einfaches, hässliches Eishockey zu spielen."

Und das wollen die Metro Stars morgen bei den Iserlohn Roosters (18.30 Uhr) zeigen. Die Roosters haben 17 Punkte. Und nicht nur zwölf wie die Düsseldorfer. Die Iserlohner haben 30 Tore erzielt und 25 kassiert, und Iserlohn ist für Kreis "einer der härtesten Gegner überhaupt in der DEL".

Die enge Halle am Seilersee, gegen Düsseldorf und Köln traditionell ausverkauft, brodelt noch heute wie früher die Eishockey-Tempel an der Düsseldorfer Brehmstraße und der Lentstraße in Köln. Stadien, die Kreis als Ex-Profi noch kennt, die er bewundert, die aber "aus einer anderen Zeit stammen". Modernes Eishockey funktioniert anders. Geblieben ist der Erfolgsdruck.