DEG wieder überrumpelt

Zum zweiten Mal gibt die Mannschaft eine sichere Führung aus der Hand. Nach dem 3:4 in Wolfsburg tobt Trainer Harold Kreis.

Wolfsburg. Wie schon in der vergangenen Woche beim 5:6 gegen Straubing verspielte die Düsseldorfer EG gestern Abend auch bei den Grizzly Adams Wolfsburg einen sicheren Vorsprung und verlor vor 1744 Zuschauern nach einer 3:0-Führung noch mit 3:4 gegen einen durch vier Ausfälle ersatzgeschwächten Gegner.

Noch vor acht Tagen hatte Trainer Harold Kreis versprochen, dass ein Spiel wie in Regensburg nie wieder verloren gehen würde. Er hatte sich geirrt. "Wir waren nicht konsequent genug und haben nicht gekämpft. Das letzte Drittel war unzureichend. Für alles andere fragen Sie die Spieler", tobte Kreis, der sich nach dieser Leistung nicht mehr vor sein Team stellen wollte.

Dabei sollte inzwischen bekannt sein, dass Wolfsburg nicht zu unterschätzen ist. Im Vorjahr wurden die Grizzly Adams Wolfsburg noch als Punktelieferant belächelt, doch inzwischen gilt das Team von Trainer Toni Krinner zumindest als Anwärter auf einen Platz in der Play-off-Qualifikation.

Zu verdanken ist dies vor allem ihrem fleißigen Manager Charly Fliegauf, der besonders deutschen Talenten den Weg in die touristische Diaspora schmackhaft zu machen versteht. So lockte der 48-Jährige die Kölner Kai Hospelt und Sebastian Furchner an die Aller und für die nächste Spielzeit hat er bereits mit Augsburgs Patrick Buzas sowie Frankfurts Thomas Oppenheimer alles klar gemacht.

Da dürfte DEG-Manager Lance Nethery ein wenig neidisch dreinschauen. Zwar konnte dieser für 2009 schon Verteidiger Jason Holland aus Ingolstadt verpflichten, allerdings wird dann auch Andy Hedlund seine Schlittschuhe nicht mehr in Düsseldorf, sondern für die Adler Mannheim schnüren.

Doch das ist Zukunftsmusik, gestern Abend konnte Lance Nethery zunächst noch zufrieden sein. Die DEG begann gut, ließ Puck und Gegner laufen, traf Pfosten (Ramsay) und Latte (Joseph) und wurde in der 19. Minute endlich für ihre Mühen belohnt.

Nach einem schönen Rückpass von Ramsay, der später mit Verdacht auf Kreuzband-riss ausscheiden musste, gelang Caldwell mit einem fulminanten Schuss von der blauen Linie das verdiente 1:0. Im zweiten Abschnitt erhöhte zunächst Courchaine in Überzahl, kurz darauf schloss Reid nach schönem Zuspiel von Joseph ein Solo mit dem 3:0 ab.

Die Luft schien raus, doch einige merkwürdige Entscheidungen von Schiedsrichter Aumüller, aber vor allem ein unglaublicher Schlendrian brachten die Wolfsburger wieder zurück.