Dass der gebürtige Düsseldorfer nach seiner schweren Erkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) noch lange nicht wieder der Kreutzer ist, der er in den vergangenen Spielzeiten war, ist für Trainer und Manager Lance Nethery ein Hauptgrund für das schlechte Abschneiden in dieser Saison. "Er kann im Moment noch nicht wieder den Willen zeigen, der für ihn typisch ist und der ihn auszeichnet. Dadurch fehlt ihm auch die Möglichkeit, in der Kabine eine führende Rolle einzunehmen und dem Team damit einen Kopf in der Mannschaftshierarchie zu geben", sagt Nethery.

Genau so ein Kopf aber fehlt der DEG, was dazu führt, dass sich das Team durch den kleinsten Rückschlag sofort aus der Bahn werfen lässt. "In Köln hätte Brandon Reid kurz vor der ersten Pause mit seinem Alleingang das 2:0 machen können. Stattdessen bekommen wir den Ausgleich und brechen danach auseinander wie eine Streichholzschachtel", sagt Nethery. Es ist ihm ein Rätsel, warum die Mannschaft es nicht schafft, einmal über die gesamten 60 Spielminuten eine konstant gute Leistung abzurufen.

Eine neue Chance, diese mentale Blockade zu lösen, bietet sich bereits heute in Frankfurt (Anpfiff: 19.30 Uhr). "Wir brauchen gar nicht auf die Konkurrenz zu gucken, wenn wir nicht selber punkten", so Nethery, der seine Spieler vor die Wahl stellt: siegen oder trainieren. "Wenn wir aus den nächsten vier Spielen nicht mindestens acht Punkte holen, dann werde ich am Rosenmontag trainieren lassen. Wenn die Spieler frei haben möchten, dann sollen sie sich das auch verdienen." Zumindest der Trainer hat den Ernst der Lage erkannt.

Live-Ticker von beiden Spielen