Niki Mondt: Erfolge sind in dieser Liga nicht planbar
Der DEG-Routinier warnt vor dem Gegner aus Iserlohn und lobt die großartige Unterstützung durch die Fans.
Düsseldorf. Niki Mondt (35) zählt im Team der Düsseldorfer EG zu den Routiniers. Vor dem Spiel am Dienstag gegen die Iserlohn Roosters (19.30 Uhr/Dome) stand er uns für ein Interview zur Verfügung.
Herr Mondt, konnten Sie die kurze Spielpause genießen?
Niki Mondt: Es waren ja nur zwei trainingsfreie Tage. Danach haben wir wegen der Länderspiel-Abstellungen und der größeren Zahl an Verletzten und Angeschlagenen mit einer überschaubaren Truppe trainiert.
Wie sehen Sie die derzeitige Situation der Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga?
Mondt: Solange wir im Kampf um den wichtigen Platz zehn stecken (Vorplay-off-Teilnahme; Anm. der Red.), ist alles okay. Es ist für uns nur sehr schwer, dann Punkte zu sammeln, wenn wir so viele Verletzte haben. Wir können diese Ausfälle einfach nicht kompensieren. Und wenn man sieht, dass unsere zweite Reihe bereits von so jungen Leuten gestellt wird, zeigt das, dass wir einfach nicht die Tiefe im Kader haben.
Aber die gute Serie im September hat doch Mut gemacht, oder?
Mondt: Ja, das hat uns und unserem Selbstvertrauen sehr gut getan. Daran sieht man auch, was wir erreichen können, wenn wir mehr oder weniger komplett sind. Denn da hat nur Ashton Rome gefehlt.
Ist es ein Problem, dass die jungen Spieler so hoch belastet werden?
Mondt: Ich glaube, dass die Jungs sehr belastbar sind. Das haben sie inzwischen mehrfach bewiesen. Und wir alten Hasen spüren nach hoher Belastung unsere Knochen bestimmt mehr als die Youngster.
Stört es Sie, dass die Schiedsrichter-Entscheidungen selten pro DEG ausfallen?
Mondt: Ich bin kein Freund von Schiedsrichterschelte. Wir haben im vergangenen Jahr deutlich aggressiver gespielt. Vom Prinzip her ist das in Ordnung, was in dieser Saison an Strafen gepfiffen wurde. Womit ich nicht zufrieden bin, sind die beiden Situationen, in denen bei Toren gegen uns entschieden worden ist. Allerdings hoffe ich, dass sich das irgendwann mal ausgleichen wird. Denn so etwas ist schon extrem ärgerlich, denn es hat sich herausgestellt, dass wir zweimal im Recht waren.
Wie wichtig ist der neue Gesellschafter für die DEG?
Mondt: Stand jetzt kommt damit nicht sofort Geld in die Kasse. Ich leite aus der ganzen Entwicklung aber ab, dass der neue Gesellschafter — und damit die DEG — etwas bewegen will. Dass ein Mann mit Visionen kommt, ist auf jeden Fall ein Grund zur Hoffnung.
Das heißt, auch Sie können etwas längerfristig planen?
Mondt: Ich bin tatsächlich der älteste Spieler im Kader, fühle mich aber nicht so. Ich würde gerne noch ein paar Jahre Eishockey spielen. Alles in allem haben wir bei der DEG ein tolles Klima. Die Jungs sind einwandfrei, und man muss als Routinier keine große Erziehungsarbeit leisten. Es sei denn, sie wollen die Handys nicht weglegen.
Ist Iserlohn als Letzter ein leichter Gegner?
Mondt: Im Prinzip gibt es für uns keine leichten Gegner. Erfolge sind in dieser Liga nicht planbar. Aber mit den tollen Fans, mit denen wir alle bei der DEG enger zusammengerückt sind, werden wir uns auch gegen Iserlohn für den Erfolg wieder zerreißen.