Storr-Comeback nach Maß
Die aktuelle Nummer 1 der DEG zeigt, dass mit seinen starken Leistungen weiter zu rechnen ist.
Düsseldorf. Der "Hexer" stand erstmals seit sechs Wochen wieder zwischen den Pfosten der Metro Stars. Das Comeback von Jamie Storr beim 5:2-Sieg der Düsseldorfer EG bei den Nürnberg Ice Tigers verlief nach Maß. Des einen Freud, des anderen Leid. Nach auskurierter Innenbandverletzung im Knie, die er sich am 14. Dezember in Mannheim zugezogen hatte, zeigte der 33-jährige Torhüter eine glänzende Leistung, während Jochen Reimer wieder auf der Bank Platz nehmen musste.
Die sportliche Leitung der Metro Stars hat sich klar für Storr als Nummer eins ausgesprochen. Jochen Reimer zog die Konsequenzen und wird die DEG nach der Saison in Richtung Wolfsburg verlassen. "Dort habe ich eine bessere Chance als Nummer eins zu spielen", sagt Reimer.
"Ich sehe Jochen noch nicht als Nummer eins bei der DEG. Dafür hat er nicht genügend Spiele absolviert. Es kommt auf die Konstanz an. Aber in Wolfsburg wird er sich eher beweisen können. Wenn das der Fall ist, können wir ihn ja auch wieder nach Düsseldorf zurückholen", sagt Lance Nethery.
Der DEG-Manager ist schon auf der Suche nach einem "Back-up"-Torhüter für die kommende Saison. "Es gibt einige Kandidaten, die für uns in Frage kommen könnten." Das Anforderungsprofil ist klar definiert. Der zweite Mann hinter Storr muss ein junger deutscher Eishockeyprofi sein, der womöglich auch mit einer Förderlizenz zu einem Zweitligisten ausgeliehen werden kann.
Auf Lukas Lang passt dies alles. Der 22-Jährige Torhüter von den Füchsen Duisburg verfügt über DEL-Erfahrung und wäre nach dieser Saison verfügbar, weil sein Vertrag beim Schlusslicht nach dieser Spielzeit ausläuft. Mit 1,88Meter Größe und 84 Kilo Gewicht hat er eine ähnliche Statur wie Jochen Reimer (1,84/90) und dazu viel Talent geerbt.
Der gebürtige Tscheche mit deutscher Staatsbürgerschaft ist der Sohn von Ex-Torhüter Karel Lang (50), der lange für die Krefeld Pinguine spielte und dort ebenfalls den Spitznamen "Hexer" hatte. "Er ist ein interessanter Mann", sagt Nethery augenzwinkernd.
Und sicherlich ist Lang junior auch eine gute Ergänzung zu Storr, dessen Vertrag noch bis 2010 läuft. Storr wird auch heute im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt spielen, nachdem er Sonntag in Nürnberg ein glänzendes Comeback hingelegt hatte.
"Ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. Es war nicht angenehm, als ich nur zuschauen konnte", sagt Storr, der seinem Vertreter Jochen Reimer gute Arbeit attestierte. "Jochen hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich bin froh, dass er uns so oft im Spiel gehalten hat."
Trotzdem muss der 23-jährige Reimer zurück ins zweite Glied. So läuft halt das Geschäft. Der Mann hinter Storr hat keinen leichten Stand und bekommt meist nur Eiszeiten, wenn Storr verletzt ist. Das ist seit 2006 der Fall, als der Kanadier ebenso wie Reimer zur DEG wechselte.