Borussia Mönchengladbach: Am Mittwoch sollen die Korken knallen
Borussia Mönchengladbach ist mit einem Sieg gegen den SV Wehen wieder erstklassig. Die Partie wird am Mittwoch um 17.30 Uhr angepfiffen
Mönchengladbach. "Im Fußball spielt der Kopf eine große Rolle", sagt Sascha Rösler - und meint damit die komplizierte Gefühlslage, in der sich er und seine Mannschaftskollegen von Borussia Mönchengladbach befinden.
Denn daran, dass der Fußball-Zweitligist Mittwoch (17.30 Uhr, Borussia-Park) gegen den SV Wehen die Rückkehr in die Bundesliga perfekt macht, zweifelt wohl kaum jemand - erst recht nicht nach dem fulminanten 7:1-Auswärtssieg vom vergangenen Sonntag bei Kickers Offenbach. Spätestens seitdem ist Borussia gefühlter Erstligist. Mit einem Sieg Mittwochabend wären sie ein tatsächlicher.
"Glückwünsche nehmen wir noch nicht entgegen", winkt Rösler ab. "Wir müssen erst das Spiel gewinnen, um den Deckel selbst draufzuklappen." Genau jenes kann man als Pflichtaufgabe bezeichnen. Für Wehen geht es um nichts mehr, die Mannschaft von Trainer Christian Hock steht im gesicherten Mittelfeld. Rösler warnt aber: "Wenn wir nicht hundertprozentig bei der Sache sind, dann können sie uns noch einmal richtig weh tun."
Und so ist vor allem Trainer Jos Luhukay bemüht, die Aufmerksamkeit auf Wehen, und weg von möglichen Aufstiegsfeierlichkeiten zu richten. Zumal diese nach einem Sieg ohnehin nicht ausarten sollen. Luhukay: "Wenn wir das Spiel gewinnen, bleiben wir ein wenig beieinander, trinken ein, zwei Bierchen zusammen. Wir werden nicht tagelang Party machen und vergessen, dass wir Sonntag ein wichtiges Spiel gegen den SC Freiburg haben, für die es noch um den Aufstieg geht. Es wäre unprofessionell, wenn wir nicht auch in diesem Spiel unsere volle Leistung bringen würden. Der Aufstieg ist unser erstes Ziel. Das zweite ist es, am Saisonende noch auf Platz eins zu stehen."
Luhukay ist auch nach dem möglichen Aufstieg nicht satt, will in jedem Fall aus der Restsaison "das Optimale herausholen." Auch die Spieler sind noch hungrig. Rösler sagt, dass die Mannschaft "in der 2. Liga Meister werden" will.
Durst könnte nach dem Spiel hinzukommen. Durchaus möglich, dass es mehr als die "ein, zwei Bierchen" werden, die der Trainer genehmigen will. "Sonst wäre ich früh zu Hause", scherzt Abwehrspieler Roel Brouwers. "Wenn wir gegen Wehen gewinnen, glaube ich schon, dass wir eine kleine Party starten können."
Wie Aufstiege zu feiern sind, wissen vor allem Alexander Voigt und Sascha Rösler. Für Voigt, der schon dreimal mit dem 1. FC Köln aufgestiegen ist, ist sicher, dass sich die Borussia das "nicht mehr nehmen" lässt. Rösler hat bereits mit dem SSV Ulm und mit Alemannia Aachen den Sprung in die 1. Liga geschafft. "Da hat man schon ein paar gute Ideen, wie man feiern kann", so der 30-Jährige. "Das entschließen wir aber spontan, wenn es so weit ist."
Jos Luhukay hat eine ganz persönliche Vorstellung von der perfekten Aufstiegsfeier: "Am Schönsten wäre es, wenn wir gewinnen und mit einem Sieg gegen Freiburg am Sonntag in die Innenstadt ziehen."