VfL verspielt 2:0-Führung

Fehlstart für das Team von Jos Luhukay. Die Borussen verlieren in Hoffenheim 2:4.

Hoffenheim. "Das war ein klarer Fehlstart in die Rückrunde", sagte Thomas Kleine nach dem 2:4 von Borussia Mönchengladbach gegen die TSG Hoffenheim, der ersten Niederlage seit 15 Spielen. Sein Trainer Jos Luhukay wusste nach dem Spiel nicht, wo er bei der Analyse ansetzen sollte. "Wir haben zwei total unterschiedliche Halbzeiten gesehen", war das Erste, was der deprimierte Borussia-Trainer herausbrachte. Mit breiter Brust, bedingt durch eine 2:0-Halbzeitführung, waren seine Spieler in den Katakomben des mit 6350 Zuschauern ausverkauften Dietmar-Hopp-Stadions verschwunden. Nach einer zerfahrenen Anfangsphase stocherte Thomas Kleine den Ball aus kurzer Entfernung im Anschluss an einen Eckball von Marko Marin zur Führung über die Linie. Oliver Neuville traf per Foulelfmeter fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 2:0. "Da hatten wir das Spiel absolut unter Kontrolle", sagte Luhukay. Sein Hoffenheimer Trainerkollege Ralf Rangnick baute nach den ersten 45 Minuten um, brachte für Andreas Ibertzberger und Dragan Paljic in Copado und Ibisevic zwei weitere Angreifer und erinnerte an die fehlenden Primärtugenden "Leben, Feuer, Laufbereitschaft und Mut". Eine taktische Maßnahme, die sofort Früchte trug. "Danach sind wir überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen", so Luhukay. Und Thomas Kleine, der wie seine Nebenleute in der Viererkette nach der Pause im Hoffenheimer Angriffswirbel unterging, fügte hinzu: "Die haben alle offensiven Spieler, die sie haben, auf dem Platz gehabt. Da müssen wir einfach cleverer spielen."

Copado bringt den VfL mit zwei Toren auf die Verliererstraße

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel landete ein Freistoß von Selim Teber, abgefälscht von Soumaila Coulibaly, im VfL-Kasten. Weitere zehn Minuten später fälschte Alexander Voigt einen Schuss von Francisco Copado zum Ausgleich ins Tor ab. Von Borussia und vor allem der Cleverness, die sie in der Hinrunde so stark machte, war nichts mehr zu sehen. Nur drei Minuten später schob Copado zum 3:2 ein, wenige Minuten vor dem Ende traf Demba Ba nach einer Ecke zum 4:2-Endstand. Nach dem 1:1 gegen neun Kaiserslauterer am vergangenen Wochenende "schon das zweite Spiel, das wir eigentlich nach Hause schaukeln müssen", sagte Borussias Sportdirektor Christian Ziege. Dass Nando Rafaels Tor zum vermeintlichen 3:3 wegen Abseits nicht gegeben wurde, wurmte Luhukay zwar, "das war eine Schlüsselszene." Allzu hoch wollte er diese Entscheidung aber nicht hängen: "Nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit wäre der Ausgleich unverdient gewesen."