Tanaka, Hendrix und Sobottka raus Fortuna gehen die Mittelfeldspieler aus

Düsseldorf · Von einem Überangebot an zentralen Mittelfeldspielern kann man in Düsseldorf momentan nicht sprechen. Ao Tanaka und Jorrit Hendrix fallen wohl für den Rest der Saison aus, Marcel Sobottka ist weiterhin krank. Wie Fortuna die Zentrale gegen Darmstadt umbauen könnte.

Eine Alternative fürs Mittelfeld: Michal Karbownik.

Foto: HD/Scheidemann/HD/Frederic Scheidemann

(td) Bei all der Wucht, mit der die schlechte Nachricht am Dienstagmittag eingeschlagen ist, lässt Trainer Daniel Thioune als bekennender Optimist den klitzekleinen, positiven Aspekt nicht hintenüberfallen. Dass die Ärzte im rechten Knie von Ao Tanaka einen Innenbandriss diagnostiziert haben, ist ausgesprochen bitter für Fortuna und den zuletzt formstarken Japaner. Doch Thioune betont eben auch: „Er kommt um eine Operation herum, darüber freuen wir uns sehr.“

Ob der Befund für Tanaka gleichzeitig das Saisonaus bedeutet, wagt der Coach zwar nicht mit letzter Gewissheit zu bestätigen, lässt jene Vermutung zwischen den Zeilen aber durchklingen. „Mit Prognosen müssen wir immer vorsichtig sein“, sagt der 48-Jährige. „Aber es ist eine Innenbandverletzung, und wer eins und eins zusammenzählt, wird sehen, dass es sehr eng werden könnte mit Spielzeit in dieser Saison.“

Für den Trainer kommt der Ausfall des 24-Jährigen jedenfalls zur Unzeit, weil ihm langsam aber sicher die zentralen Mittelfeldspieler ausgehen. Vor anderthalb Wochen hat sich Jorrit Hendrix einen komplizierten Unterarmbruch zugezogen – für den Niederländer scheint die Saison ebenfalls vorzeitig beendet zu sein. Und Marcel Sobottka schleppt sich weiterhin mit dem grippalen Infekt herum, der schon am Sonntag einen Einsatz in Bielefeld verhinderte.Eigentlich hätte der gebürtige Gelsenkirchener am Mittwoch ins Training einsteigen sollen, in der Nacht ereilte ihn jedoch ein Rückschlag. „,Cello‘ war auf dem Weg der Besserung, am Dienstag fieberfrei, hat dann jetzt aber wieder ein bisschen gefiebert“, berichtet Thioune. „Jetzt müssen wir Tag für Tag weitersehen. Wenn das Fieber runter ist, muss man gucken, wie es kräftemäßig aussieht und wie er sich regeneriert. Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit.“

Im Hintergrund basteln der Coach und sein Team derzeit an mehreren Varianten, um das Mittelfeld am Sonntag gegen Darmstadt 98 bestmöglich zu besetzen. Eine Option, die Thioune ins Spiel bringt: Michal Karbownik. „Mit Nicolas Gavory habe ich jetzt wieder eine Möglichkeit auf der Linksverteidiger-Position“, erläutert der 48-Jährige. „Deshalb schauen wir, ob es mit seinen Dribblings ein Spiel für Michal im Zentrum sein kann. Auch, um gegen die mannbezogene Verteidigung von Darmstadt mal ein bisschen etwas aufzureißen.“

Ansonsten bliebe noch Shinta Appelkamp für den offensiveren Part im Mittelfeld, doch unter Thioune kam das Eigengewächs bislang vornehmlich auf dem linken Flügel zum Einsatz. Und sollte Sobottka tatsächlich nicht rechtzeitig fit werden, spricht vieles dafür, dass Allrounder Tim Oberdorf ein zweites Mal auf der Sechser-Position aushelfen muss. So oder so bleibt es spannend in der Schaltzentrale des Fortuna-Spiels.