Fortuna-Verteidiger Siebert bleibt gelassen „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, kennen wir die Belohnung dafür“

Düsseldorf · Der Innenverteidiger hat den Aufstieg in die Bundesliga noch nicht abgehakt.

Jamil Siebert will sich auf seine Hausaufgaben konzentrieren.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es muss schon viel zusammenkommen, um Jamil Siebert aus der Ruhe zu bringen. Auf dem Platz gelingt das nur wenigen Gegenspielern, und auch außerhalb des Feldes ist der Verteidiger ausgesprochen cool. Mal zum Scherzen aufgelegt, mal ganz sachlich, auf jeden Fall immer ausgeglichen. Deshalb hat der 22-Jährige nach dem 1:1 in Hannover 96 relativ nüchtern festgestellt: „Dieser Punkt wird hintenraus noch einmal sehr wichtig sein.“

Dass nicht alles optimal war, wusste Siebert auch. „Natürlich haben wir mit dem Ball nicht das gezeigt, was wir können. Aber das, was uns zuletzt immer vorgeworfen wurde, dass wir hinten nicht gut stehen können, haben wir widerlegt: Wir haben ein Bollwerk errichtet, auch wenn wir ein Gegentor kassiert haben“, erläuterte der Abwehrspieler, der beim Ausgleich seine Füße im Spiel hatte: „Ich habe die Flanke irgendwie mit der Schuhspitze berührt, sodass der Ball ganz komisch über ,Flo’ hinweggeflogen ist.“

Abgesehen davon verteidigte Fortuna allerdings jeden Angriff der Hannoveraner, die vor allem in der zweiten Hälfte phasenweise enormen Druck entwickelten. Siebert hatte damit gleichwohl kein Problem, im Gegenteil. „Es hat Spaß gemacht“, sagte der Verteidiger, der mit seinen Defensivkollegen gegen Nicolo Tresoldi, Boris Tomiak, Phil Neumann und Marcel Halstenberg besonders bei Standardsituationen und Hereingaben eine Menge an Arbeit verrichten musste. „So viele Bälle im Zentrum gegen diese Jungs zu verteidigen und zu klären, dafür bin ich Abwehrspieler geworden. Die Herausforderung war groß, aber wir haben es gut gemacht.“

Laut Siebert ist Fortuna
„ganz offen ins Spiel gegangen“

Doch, das war Siebert genau wie einigen anderen Fortuna-Protagonisten wichtig zu betonen, die eigentliche Marschroute hatte offenbar wenig mit einer reinen Igeltaktik zu tun. „Wir sind ganz offen ins Spiel gegangen“, sagte der Verteidiger, nachdem er die fehlenden Offensivaktionen bereits angesprochen hatte. „Natürlich hatten wir hinten den Matchplan, dass wir etwas kompakter stehen und die Räume zumachen wollen. Am Ende wurde Hannover vor allem durch zweite Bälle und Flanken gefährlich, nicht so sehr durch das Spielerische.“

Weil der 1. FC Köln, der Hamburger SV und der 1. FC Kaiserslautern, die drei Teams an der Tabellenspitze, ihre Partien jeweils gewannen, wuchs der Rückstand von Fortuna auf die Aufstiegsplätze nach längerer Zeit wieder an. Der Abstand von sechs Zählern auf Platz eins und die Kölner sowie von vier Punkten auf den HSV sowie die „Roten Teufel“ bereitete Siebert allerdings noch keine großen Sorgen. „Wir haben noch 13 Spiele zu spielen, und die ganzen direkten Duelle kommen noch“, sagte er gelassen.

Stattdessen unterstrich der Innenverteidiger: „Ich habe in der vergangenen Woche schon mal gesagt, dass es uns nichts bringt, jetzt die ganze Zeit auf die Tabelle zu schauen und zu gucken, wie viele Punkte wir hinter wem liegen. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, kennen wir die Belohnung, die es am Ende des Tages dafür gibt.“ Eine Platzierung unter den besten drei Teams der Liga, im Idealfall sogar den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Der Weg dahin ist zwar noch ziemlich lang – so ruhig und cool zu bleiben wie Siebert, kann jedoch nicht schaden.

(td/pn seka)