Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf: „Mit einem Heimfluch hat das nichts zu tun“

Friedhelm Funkel ärgert sich über den einen entscheidenden Fehler der Fortuna.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. So richtig abgeregt hat sich Friedhelm Funkel noch nicht. Die 0:1-Niederlage gegen den TSV 1860 München hat ihm richtig wehgetan. „Wir haben uns selber geschlagen. Dieses Tor darf niemals fallen“, sagte der Trainer. „Die Spieler waren genau eingeteilt. Und der Torschütze Aigner hatte gefühlt fünf Meter Freiraum in einer Entfernung von sieben, acht Metern vor unserem Tor.“ Das habe er sogar von der Bank gesehen, dass der für Aigner eingeteilte Spieler nicht in dessen Nähe war. Das war aber auch einer der wenigen Fehler von Adam Bodzek, der ansonsten ein starkes Spiel machte und die Mitte in der Defensive fast alleine dicht machte.

Den Kampfgeist und die Reaktion seiner Mannschaft nach dem Gegentor lobte der Trainer ausdrücklich. „Wir hatten noch ein, zwei Möglichkeiten gehabt, das Spiel unentschieden zu gestalten. Aber die konnten wir nicht nutzen.“ Der Mannschaft könne er keinen Vorwurf machen. „Mit Psychologie oder Heimfluch hat das Ganze nichts zu tun“, sagte Funkel. „Das Spiel ist nur durch eine einzige Unaufmerksamkeit entschieden worden. Da haben wir einfach nicht aufgepasst.“ Der 63-Jährige hatte ein gutes Spiel gesehen. „Die Mannschaft hat alles versucht, und dann müssen wir es im nächsten Heimspiel wieder angehen.“

Die Offensivbemühungen beider Mannschaften waren zu leicht auszurechnen. Der Fortuna fehlt einfach ein Ideengeber, ein kreativer Spieler, der auswärts wegen der Kontertaktik nicht benötigt wird. In den Heimspielen fällt der Fortuna wenig ein, um eine gegnerische Abwehr, die tief steht, zu knacken. Wenn es mal gefährlich wurde, wie bei der Szene von Ihlas Bebou (erste Hälfte) oder Rouwen Hennings (zweite Hälfte) ging dem ein individueller Lichtblick oder ein Aussetzer der Gäste voraus.

Um auf solche Zufälle zu warten, ist das Spiel der Fortuna vor allem zuhause nicht sicher und geduldig genug. Auch weil die Rot-Weißen ihr Spiel in einem Rhythmus durchziehen. Tempowechsel sind nicht zu erkennen, strukturierte oder einstudierte Angriffe ebenfalls nicht. So muss sich die Mannschaft die Kritik von den Zuschauern gefallen lassen, die zudem mehr Leidenschaft sehen wollen. Das war im Spiel gegen Braunschweig noch anders. „Unsere Fans feuern uns immer großartig an. Auch heute haben sie uns wieder nach vorne gepeitscht. Umso ärgerlicher, dass wir sie nicht mit einem Sieg belohnen konnten“, sagte Marcel Sobottka.