Kollektives Aufatmen nach dem Abpfiff

Von Trainer und Mannschaft fällt nach dem Heimsieg der größte Druck ab.

Wuppertal. Kollektives Aufatmen beim WSV: Nach dem 2:1-Sieg über Werder Bremen verschafft sich die Mannschaft von Christoph John etwas Luft zu den Abstiegsrängen und klettert auf Rang 13.

"Natürlich ist auch bei mir die Erleichterung groß. Aber ich freue mich vor allem für die Jungs, die sich diesen Sieg verdient haben. Jetzt können sie sich mal für einen Augenblick fallen lassen und auch mal wieder lachen. Die psychische Komponente ist ganz wichtig. Der Druck lastete wie eine Bleiweste auf den Schultern, weil die Ergebnisse zuvor nicht so waren, wie wir sie uns gewünscht haben. Jetzt können die Spieler wieder frei werden", sagte John.

Dass seine Mannschaft den schnellen Rückstand wegsteckte, war für ihn bezeichnend dafür, dass sie intakt ist. "Es ist wichtig, dass der Verhaltenskodex stimmt. Die Spieler müssen sich wohlfühlen und das Gefühl haben, dass jeder gleich behandelt wird", so John.

Wohl auch eine Anspielung auf die internen Querelen um Mike Rietpietsch, der gegen Werder II nicht zum Kader gehörte und nur als Zuschauer auf der Tribüne saß. Ob "Riete" am kommenden Dienstag zum Auswärtsspiel in Paderborn wieder zum Kader gehört, ließ John offen.

"Das Thema ist für mich vom Tisch. Aus disziplinarischen Gründen würde er nicht fehlen. Ob er im Kader ist, entscheidet er selbst durch seine sportlichen Leistungen im Training."

Dass die Mannschaft nach dem 2:1 durch Reichwein ("in diesen Schuss hat er den Frust der vergangenen Wochen reingelegt") aufgehört hatte Fußball zu spielen, kritisierte John. "Da hätte sie mal den einen oder anderen klaren Konter fahren müssen."

Apropos fahren. Via ICE fährt der WSV-Trainer heute nach Berlin, um beim Spitzenspiel Union gegen Paderborn seine "Hausaufgaben" zu machen. "In Paderborn sind wir klarer Außenseiter. Vielleicht lassen wir ein wenig rotieren."

Unter den Tribünengästen waren mit Uwe Fuchs, Joachim Hopp und Jonny Hey übrigens drei ehemalige WSV-Trainer.