WSV will in Paderborn nachlegen

Vor dem Abstiegsduell gegen Kickers Stuttgart am Freitag geht es am Dienstag zum Aufstiegsaspiranten.

Wuppertal. Deutlicher als erwartet zeichnen sich nach dem 11. Spieltag die Kräfteverhältnisse in der 3. Liga ab. Mit zwölf Punkten gehört der WSV dem Kreis der Mannschaften an, die fest das Tabellenende im Blick haben.

Elf Punkte beträgt immerhin schon der Rückstand zum SC Paderborn, dem kommenden Gegner des WSV (Dienstag, 19 Uhr, Paragon-Arena).

WSV-Trainer Christoph John beobachtete am Samstag als Tribünengast im Berliner Jahn-Stadion die 2:3-Niederlage des Aufstiegsfavoriten und erlebte ein spektakuläres Fußballspiel.

"Es hat die Mannschaft gewonnen, die mit mehr Leidenschaft gespielt hat. Die Paderborner waren die fußballerisch bessere Mannschaft. Sie waren sehr diszipliniert und gut organisiert - bis zum Platzverweis für Union. Die Berliner haben dann in Unterzahl ein weiteres Kapitel der Eisern-Union-Legende geschrieben", zeigte sich John beeindruckt.

Wie der SC Paderborn auf den Verlust der Tabellenspitze reagiert, kann John nur schwer einschätzen. "Es könnte schon sein, dass sie gegen uns nun besonders konzentriert sind. Möglich ist aber auch, dass sie einen leichten Knacks bekommen haben. Wir haben jedenfalls nichts zu verschenken. Wenn wir am Dienstag punkten sollten, dann würde uns das die Aufgabe am kommenden Freitag gegen Kickers Stuttgart (Anstoß 19 Uhr) sicher etwas leichter machen."

Bis auf leichte Blessuren (Lejan, Lorenzón) überstand der WSV die Partie gegen Werder Bremen II ohne Folgen. Doch trotz des 2:1-Erfolgs wird am Dienstag in der neuen Paragon-Arena vermutlich nicht die gleiche WSV-Elf auflaufen.

"Ich will natürlich jedes Spiel gewinnen und das gilt auch für meine Mannschaft. Doch es wird jetzt auf das Händchen des Trainers ankommen, die Kräfte richtig einzuteilen", erklärt John. Nach dem herrlich herausgespielten Siegtreffer von Marcel Reichwein und einem Kopfball des Torjägers an den Pfosten, hatte der WSV in der Schlussphase der Partie gegen Bremen stark abgebaut.

"Da haben wir viel zu tief gestanden und sind im Mittelfeld nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Wenn wir so passiv in Paderborn spielen, dann schießen die uns ab", warnt John.

Doch wer könnten die personellen Alternativen sein? Nermin Celikovic und Mike Rietpietsch trainieren seit Tagen wieder mit. Vieles deutet auf eine Bewährungschance für Celikovic hin. Tobias Damm spielte gegen Bremen nur eine knappe halbe Stunde. Auch für ihn könnte die Partie in Paderborn eine neue Chance sein.

Große Experimente schließt der WSV-Coach in dieser Phase der Saison allerdings aus. Das betrifft auch Daniel Voigt, den John erst bei etwa 80 Prozent seiner Leistungsfähigkeit sieht. Voigt fuhr am Sonntag nicht mit der zweiten Mannschaft nach Straelen, sondern trainierte mit dem Drittligakader in Wuppertal.