Heidler „angefressen“: Abreise aus Trainingscamp

Daegu (dpa) - Wegen schlechter Bedingungen im deutschen Trainingslager auf der südkoreanischen Insel Jeju wird Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler vier Tage früher als geplant zur WM nach Daegu reisen.

Dies bestätigte Peter Schmitt, der Pressesprecher des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), der Nachrichtenagentur dpa. „Es sind die letzten Tage vor der WM und das heißt: Konzentration sammeln und das letzte bisschen rausholen“, sagte Heidler dem ARD-Hörfunk. „Und wenn man dann so schlechte Trainingsbedingungen hat und nur improvisieren muss, ist man angefressen. Wir wirken da entgegen.“

Heidler beklagte sich: „Die Hammerwurfanlage hat einen kleinen Hügel drin, man dreht von unten nach oben.“ In Seogwipo im Ferienparadies Jeju-Island holt sich das 72-köpfige DLV-Team den letzten Schliff für die am Samstag beginnende WM. Heidler und Co. sollen sich im Trainingslager auch an die Klima- und Zeitumstellung (plus sieben Stunden zu Deutschland) gewöhnen. Von dort aus fliegen die Sportler dann in verschiedenen Gruppen in die nur 50 Minuten entfernte WM-Stadt weiter.

„Betty ist nicht abgereist, sondern sie reist frühzeitig in Daegu an, weil die Bedingungen in Jeju für sie nicht optimal waren“, betonte DLV-Sprecher Schmitt. „In der Endphase vor dem Wettkampf braucht sie noch andere Bedingungen. Die haben wir ihr jetzt eingeräumt.“

In den vergangenen Jahren gab es vor internationalen Meisterschaften immer ein gemeinsames Trainingslager für die DLV-Asse. Das Quartier in einer Hotelanlage direkt am Meer hatte DLV-Teammanager Siegfried Schonert ausgesucht. „Der musste in einer Woche 14 Stationen anschauen“, sagte Diskus-Titelverteidiger Robert Harting und nahm Schonert in Schutz.

Auch für Harting und seinen Diskus-Kollegen Markus Münch sind die Trainingsbedingungen an den ersten Tagen in Jeju noch nicht ideal gewesen. „Unser Diskusring ist nicht ganz eben, er fällt in eine Richtung um ein paar Zentimeter ab. Der zweite Ring ist im Hauptstadion, allerdings ohne Sicherheitsnetz“, sagte Münch. Dafür sei der Fitnessbereich „neu und super“, berichtete der Athlet von der LG Wedel-Pinneberg. Münch lobte dafür: „Das Essen wurde extra für uns auf europäischen Standard zusammengestellt.“