Bäder, Spielplätze, Schulen: Wie barrierefrei ist Düsseldorf?

Seit drei Jahren wartet der Beirat auf eine Bestandsaufnahme bei den Schulen. Fortschritte gibt es bei den Bädern.

 Der Rollstuhl vor einer Treppe symbolisiert die Mängel in der Barrierefreiheit in vielen Gebäuden.

Der Rollstuhl vor einer Treppe symbolisiert die Mängel in der Barrierefreiheit in vielen Gebäuden.

Foto: dpa/Arno Burgi

Im Behindertenbeirat sollte die Stadt am Montag auf gleich mehreren Gebieten Rechenschaft ablegen, wie weit sie mit barrierefreien Zugangsvoraussetzungen gekommen ist. Das Ergebnis fiel durchwachsen aus.

Für Unmut sorgte das Schulverwaltungsamt. Denn das war bereits 2016 aufgefordert worden, eine differenzierte Bestandsaufnahme aller Schulstandorte zur Barrierefreiheit vorzulegen, zumal dies eine wichtige Entscheidungshilfe für Eltern und Kinder mit Handicap bei ihrer Schulwahl wäre. Damals hieß es vom Amt, das Thema sei so komplex, dass es nicht so schnell abgearbeitet werden könne. Doch auch nach drei Jahren ist nicht viel passiert, gerade mal eine Schule (Hulda Pankok) wurde bislang en detail untersucht – und dafür wurde auch noch ein externes Büro hinzugezogen. Andreas Paul Stieber, der Vorsitzende des Behindertenbeirates, kommentierte süffisant, wer so lange gewartet habe, könne sich jetzt auch noch bis Dezember gedulden.

Leichter als das Schulamt hatte es da die Bädergesellschaft mit ihrem Geschäftsführer Roland Kettler. Schließlich gibt es etwa 20 Mal so viele Schulen wie Schwimmbäder in Düsseldorf. Auf Anfrage von Christine Rachner (FDP) teilte Kettler mit, dass es aktuell in vier Hallenbädern Hilfsangebote für Badegäste gibt. Im Düsselstrand sind es noch eher altmodische Tragarme die man am Beckenrand hoch- und runterkurbeln kann. Im Stockumer Rheinbad, in Niederheid und in Bilk sind mobile „Lifter“ als Einstiegshilfen verfügbar, die flexibel an den Beckenrand und zum Beispiel neben einen Rollstuhl geschoben werden können und Schwimmer ins Wasser und wieder herausheben. Gerd Kozyk wies indes darauf hin, dass es mit solchen Liftern allein nicht getan ist, für einen Schwimmbadbesuch müsse es eine umfassende „barrierefreie Infrastruktur“ vom Eingang über die Kabinen bis zu Becken und Duschen geben. Die versprach Kettler für die vier neuen Bäder in Flingern, Oberkassel, Benrath und Unterrath. Das Gartenamt versprach, die Belange von Behinderten noch mehr auf Spielplätzen zu berücksichtigen. Zumindest in jedem der zehn Stadtbezirke könne es mittelfrístig einen „integrativ ausgerichteten Spielplatz“ mit zugänglichen Geräten für alle geben.