Das Versagen der Integrationspolitik

Die Scharia Polizei schreckt ganz Deutschland auf

Ein Kommentar von Lothar Leuschen.

Foto: Michaelis, Judith

Was sich an den vergangenen Abenden in Wuppertal abgespielt hat, ist beängstigend. Eine selbst ernannte Religionspolizei streift durch die Nacht, patrouilliert vor Kneipen und Diskotheken, schüchtert junge Muslime ein, will sie womöglich für den „Heiligen Krieg“ anwerben. Dass sich diese Szenen in Wuppertal abgespielt haben, ist purer Zufall. Es hätte auch in Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld oder Korschenbroich geschehen können.

Es konnte geschehen, weil abseits aller Beschwichtigungsversuche von Politikern und Ehrenamtlern Kräfte ihr Unwesen treiben, die sich nicht kontrollieren, geschweige denn integrieren lassen.

Das Erschreckende an der noch kleinen Gruppe von Religionspolizisten ist, dass einige ihrer Mitglieder „Biodeutsche“ sind. Das heißt, es sind junge Männer muslimischen Glaubens, die in Deutschland geboren wurden, die in Deutschland Schulen besuchten, in Deutschland vielleicht eine Lehre absolvieren oder sogar studieren.

Das ist deshalb bemerkenswert, weil es einen Rückschritt darin dokumentiert, Menschen mit Migrationshintergrund in die von christlichen Werten geprägte, demokratische Gesellschaft einzubinden. Dass obendrein deutsche Konvertiten wie Pierre Vogel und Sven Lau unbehelligt Gift und Galle spucken können, ist zusätzliches Wasser auf die Mühlen der kranken Hass-Prediger in deutschen Hinterhof-Moscheen.

Was hat die deutsche Integrationspolitik in den vergangenen 50 Jahren erreicht, wenn in Großstädten Parallelgesellschaften entstehen und sich weite Teile der jüngsten Migrantengeneration vom öffentlichen Leben abkapseln? Sie hat nichts erreicht. Sie hat auf der ganzen Linie versagt. Das Ergebnis sind zum Beispiel Grundschüler, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, und Jugendliche, die ihr bemitleidenswertes Dasein in Ghettos fristen.

Integration braucht neue Konzepte, neue Ansätze und viel mehr Aufmerksamkeit. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dem aber wird die staatliche, gesellschaftliche Organisation des Zusammenlebens bisher offenbar überhaupt nicht gerecht. Nutznießer dieses Versagens sind verrückte Islamsheriffs, wie die in Wuppertal.