Aktionsabend in Dormagen Aktionsabend zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen

Dormagen · Um junge Menschen für das Thema seelische Gesundheit zu sensibilisieren, haben die Stadt Dormagen und das Jugendzentrum „Rübe“ einen Aktionsabend veranstaltet. Was Jugendliche dort erfahren konnten.

Der Leiter des Jugendzentrums Andreas Stefen möchte junge Menschen für mentale und körperliche Gesundheit sensibilisieren.

Foto: Hammer, Linda (lh)

(lav) Die psychische Gesundheit Jugendlicher hat sich in den vergangenen Jahren weltweit stark verschlechtert. Viele von ihnen leiden an Angstzuständen, Depressionen oder psychischem Stress, häufig ist dies mit starken Beeinträchtigungen im Alltag verbunden. Um junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, haben die Stadt Dormagen und das Jugendzentrum „Rübe“ der Diakonie Rhein-Kreis Neuss nun bereits zum zweiten Mal einen Aktionsabend veranstaltet: Unter dem Motto „Hand in Hand – Körper und Seele“ stand in der Jugendeinrichtung am Rübenweg die seelische Gesundheit junger Menschen im Fokus.

Bei Schawarma, Falafeln und Fingerfood konnten sich an die 40 jugendliche Besucher über das Thema mentale Gesundheit informieren. Ebenfalls vor Ort waren zwei Mitarbeiterinnen der Gesundheits-App „Between the Lines“, die das Programm vorstellten und mit den Jugendlichen ins Gespräch kamen. Darüber hinaus gab es verschiedene Kreativangebote, bei denen Geschicklichkeit und Konzentrationsfähigkeit gefragt waren.

Für Cosima Nauroth, Jugendberufshilfe und erzieherischer Kinder- und Jugendschutz der Stadt Dormagen, ist das Thema psychische Gesundheit eine Herzensangelegenheit: „Seelische und körperliche Gesundheit sind stark miteinander verbunden“, sagte Nauroth. Allerdings sei die seelische Gesundheit oft weniger sichtbar und werde noch immer weniger ernst genommen als die körperliche. „Mit dem Aktionsabend wollten wir den Jugendlichen einen Einblick in das Wechselspiel geben und sie ermutigen, sich mehr mit sich auseinanderzusetzen und über Probleme zu reden.“

Andreas Stefen, Einrichtungsleiter der „Rübe“, betonte, dass das Zentrum schon seit vielen Jahren präventive Angebote für Jugendliche bereit hält, so zum Beispiel zur Stressregulation und Entspannung, zu gesunder Ernährung und zum Thema Bewegung. „Eine Sensibilisierung für die Verbundenheit dieser drei Ebenen kann jungen Menschen eine wichtige Orientierung sein, um sich beispielsweise vor ungesunden Beziehungen oder Substanzen zu schützen“, erklärte Stefen. Darüber hinaus gibt es in der Rübe seit zwei Jahren eine kostenlose psychologische Beratung für Jugendliche: Jeden Freitag von 16 bis 20 Uhr können junge Menschen dort die approbierte Psychotherapeutin Jasmin Schifke konsultieren. In akuten Krisen leistet Schifke auch Soforthilfe – auf Grund hoher Nachfrage empfiehlt sie dennoch, einen Termin zu vereinbaren.

Damit junge Menschen sich nicht nur in der Theorie mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen, sondern auch in der Praxis körperlich aktiv werden, bietet das Team der „Rübe“ in Kooperation mit Streetwork Dormagen jeden Freitag von 20 bis 23 Uhr Nachtfußball in der Sporthalle an der Beethovenstaße an. Sascha Jäckel, der das Sportprogramm seitens der „Rübe“ initiiert hat, erklärt: „Inzwischen nehmen 30 bis 40 Jugendliche und junge Erwachsene regelmäßig an dem Angebot teil. Wir erreichen vor allem auch jene jungen Menschen, die sich auspowern wollen und sonst nicht wissen, wohin mit ihrer Energie.“