Bert Gerresheim und sein Hang zu Polen Hohe polnische Auszeichnung für Bert Gerresheim
Düsseldorf · Der 89-jährige Bert Gerresheim erhält die polnische Ehrenmedaille Bene Merito.
Der 89-jährige Bildhauer, Maler und Grafiker Bert Gerresheim hat fast sein gesamtes Leben in Düsseldorf verbracht. Was ihn mit Polen verbindet, das ihn am dritten Adventssonntag in seiner Geburtsstadt mit der Ehrenmedaille Bene Merito auszeichnen wird, dürfte vielen unbekannt sein.
Dabei steht zumindest denjenigen, die über die Oberkasseler Brücke nach Düsseldorf einpendeln, eine seiner Plastiken täglich vor Augen: der Brückenheilige Johannes von Nepomuk, der die Züge des polnischen Priesters Jerzy Popieluszko trägt. Die Brücke vom Märtyrer Nepomuk, der sich geweigert hatte, das Beichtgeheimnis zu brechen, zu Popieluszko, der als Unterstützer der Opposition um die Gewerkschaft Solidarnosc von Offizieren des polnischen Staatssicherheitsdienstes ermordet wurde, ist kurz. Beide starben für ihre Überzeugungen.
Menschen, die getreu ihrem Glauben aufrecht durchs Leben gehen – notfalls bis zum Tod –, beeindrucken Bert Gerresheim bis heute. Entsprechende Motive durchziehen sein Lebenswerk. An der Fassade der Düsseldorfer Kirche St. Rochus befindet sich die Skulptur des gekreuzigten Christus mit der Lagernummer des heiligen Maximilian Kolbe auf der Schulter. Kolbe war 1941 verhaftet und nach Auschwitz deportiert worden, wo er für einen Mithäftling in den Hungerbunker gegangen und ermordet worden war.
Als Mitglied des säkularen Franziskanerordens steht Gerresheim seit je der katholischen Kirche nahe. Davon zeugen nicht nur zahlreiche seiner Werke im Rheinland, insbesondere am Niederrhein, sondern ebenso zum Beispiel der Kreuzweg in der Krakauer Wallfahrtskirche der Göttlichen Barmherzigkeit in Lagiewniki. Zu vielen seiner Arbeiten hat er sich von Gestalt und Lehre Papst Johannes Pauls II. inspirieren lassen.
Eine katholische Kirche, St. Lambertus, wird nun auch der Ort sein, an dem Bert Gerresheim während eines Weihnachtskonzerts mit der Medaille Bene Merito ausgezeichnet wird, im Namen von Radoslaw Sikorski, Außenminister der Republik Polen, und auf Initiative des Rektors des Polnischen Instituts Düsseldorf, Rafal Sobczak.
Info Konzert und Ehrung finden an diesem Sonntag statt, 19 Uhr, St. Lambertus, Stiftsplatz 7. Das polnische Streichquartett MACV wird Werke von Vivaldi, Händel, Bach, Corelli und Charpentier spielen, zudem traditionelle Weihnachtslieder. Zusammen mit dem Quartett werden Mezzosopranistin Joanna Lalek und Maria Wilgos (Laute) auftreten.