Weihnachtskonzert in der Tonhalle Tipps von Till für jungen Nachwuchstrompeter
Düsseldorf · Musikstar Till Brönner hat den Trompeter Nico Rogmann vor seinem Weihnachtskonzert in der Tonhalle zum Soundcheck eingeladen.
Montagnachmittag, Bühneneingang der Düsseldorfer Tonhalle. Nico Rogmann (18) ist überpünktlich, denn gleich wird er Till Brönner treffen. Der Star-Trompeter hat den jungen Kollegen zum Soundcheck für sein Weihnachtskonzert eingeladen.
Ein Crewmitglied bringt Nico in den Mendelssohn-Saal. Auf der Bühne spielen die Musiker gerade mit Sängerin Kim Sanders das Eröffnungsstück für die Christmas-Show „There was a Boy“ an. Licht und Ton werden gecheckt. Gespannt schaut Nico dem Treiben der Profis auf der Bühne zu. Er selbst steht dort auch öfter mit dem Jugendsinfonieorchester (JSO), kennt also das Gefühl, in den Zuschauerraum einer – wie Brönner später sagen wird – „der schönsten Konzerthallen Deutschlands“ zu schauen.
Till Brönner singt derweil mal allein, mal im Duett mit Kim Sanders, testet den Sound von Flügelhorn und Trompete. Und dann ist er da, der Moment des ersten Treffens an diesem Abend.
Die Chemie zwischen den beiden stimmt sofort. Brönners Interesse an dem jungen Kollegen ist groß. Fürs Erinnerungsfoto lädt der Musiker Nico zu sich auf die Bühne ein und drückt ihm eine seiner wertvollen Trompeten in die Hand. „Wann hast du mit dem Spielen angefangen?“, fragt der Profi. Und natürlich fragt er den 18-Jährigen, der kurz vor dem Abitur steht, auch nach seinen Plänen für die Zukunft.
Nico nutzt die Gelegenheit, ein paar Fragen loszuwerden: „War der Schlagzeuger nicht schon im letzten Jahr dabei? Der war unglaublich gut.“ War er tatsächlich. David Haynes spielte schon mit Prince und Chaka Khan. Später am Abend wird er das Publikum mit einem ungewöhnlichen Drum-Solo begeistern, bei dem er zwischenzeitlich seine Sticks einfach weglässt und dafür nur mit den Händen spielt.
Die Zeit vergeht wie im Flug, und die Band muss sich auf die Show vorbereiten. Jetzt hätte das Treffen eigentlich vorbei sein können, doch Till Brönner schlägt vor, das Gespräch nach dem Konzert fortzusetzen. Nico kann es kaum glauben. Was für ein Angebot.
Jährliches Weihnachtskonzert
in der Tonhalle
Das Weihnachtskonzert in der Tonhalle hat für den Star-Trompeter längst Tradition. Jedes Jahr im Dezember schaut der Musiker vorbei und stimmt sein Publikum mit jazzigen Klassikern wie „White Christmas“, „Winter Wonderland“, „Better than Christmas“ oder einer Sambaversion von „Silent Night“ auf die Feiertage ein.
Für seine Show hatte der Wahl-Berliner diesmal eine ungewöhnliche Besetzung gewählt. Er verzichtete auf Gitarre und Saxofon, holte sich stattdessen mit Fausto Beccalossi einen virtuosen Akkordeonspieler in die Band.
Natürlich durfte das „nervigste Weihnachtslied“ auf der Setlist nicht fehlen. Immerhin wurde es vor 40 Jahren zum ersten Mal veröffentlicht und hat sich seitdem in den Hitlisten der erfolgreichsten Christmas-Songs auf dem ersten Platz behauptet. Mit „Last Christmas“ von Wham! und dem Schlaflied „La Le Lu“ verabschiedete sich Brönner von seinem Publikum. Während die anderen Besucherinnen und Besucher sich auf den Weg nach Hause machten, hatte Nico Rogmann noch etwas vor. Am Bühneneingang wartete bereits eine kleine Gruppe für ein sogenanntes Meet & Greet mit dem Star-Trompeter. Till Brönner nahm sich die Zeit, ließ sich mit ihnen fotografieren und lud dann seinen jungen Gast in den Backstagebereich ein.
Bei einem Glas Wein saßen sie noch eine ganze Weile zusammen, plauderten über die Liebe zur Musik, die sie gemeinsam haben. „Welche Stilrichtung willst du denn einschlagen“, fragt Brönner. Und der Nachwuchstrompeter erzählt, dass er sich sowohl für Klassik als auch – nach einem Praktikum beim Musikcorps der Bundeswehr – für Militärmusik interessiere.
„Mit Jazz habe ich noch keine so großen Erfahrungen, finde es aber sehr spannend“, gibt Nico zu. „Fang einfach mal damit an, ein paar Passagen nachzuspielen“, rät ihm der Profi und gibt ihm noch den Tipp: „Lass dir Zeit, bevor du dich entscheidest. Überlege dir, wo du in zehn Jahren stehen willst.“ Wenn er für die Musik brenne, sei das sein Weg, der aber hart sein könne. „Du kannst auch erst einmal studieren und dir so den Spaß an der Musik erhalten. Das gibt dir Sicherheit“. Nico Rogmann wird die Begegnung mit Till Brönner sicher lange in Erinnerung bleiben. Wer weiß, vielleicht wird auch er irgendwann einem jungen Kollegen wertvolle Tipps geben können.