Photovoltaik in Hilden Auch die Bürgeraktion kritisiert die Solar-Pläne

Hilden · Am Donnerstag wurde im Helmholtz-Gymnasium über die Idee eines Solarparks im Hildener Süden diskutiert. Hierzu teilt nun auch die Bürgeraktion ihre Position mit.

Im Helmholtz-Gymnasium brachten Experten ihre Positionen zum Solarpark ein.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(elk) In die Debatte um eine geplante Photovoltaik-Anlage im Süden der Stadt bringt sich nun auch die Bürgeraktion Hilden ein: Die Ratsfraktion der Wählergemeinschaft hinterfragt das Vorhaben grundsätzlich.

Fraktionschef Ludger Reffgen, der am vergangenen Donnerstag die Podiumsdiskussion in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums zum geplanten Projekt im Bereich Karnap/An den Gölden verfolgt hatte, betont in seinem Statement die besondere Situation von Hilden. Aufgrund des hohen Grades der Versiegelung könnten „Blaupausen von anderen Städten und Energieerzeugern oder von Lehrbuchmodellen nicht bedenkenlos übernommen werden“.

Dass Hilden zu 54 Prozent versiegelt ist, war in der Podiumsdiskussion, bei der fünf Experten sprachen, erwähnt worden. Die Itterstadt gehört zu den NRW-Städten mit der größten Bevölkerungsdichte und reiht sich damit als einzige Mittelstadt zwischen Großstädten ein. Angesichts der dichten Bebauung sollten die Dachflächen das größte Potenzial bieten, wolle man in Hilden die Nutzung von Solarenergie vergrößern, stellt Reffgen fest.

Die Bürgeraktion empfiehlt, das Potenzial der Hallendächer in den Gewerbegebieten zu nutzen. Das Argument, in Hilden ansässigen Unternehmen würden hierbei nicht mitziehen, will Reffgen nicht gelten lassen. Er empfiehlt ein „kluges Kooperationskonzept“, an dem sich Stadtwerke und Unternehmen beteiligen.

Ein weiterer Punkt, der aus seiner Sicht gegen einen Solarpark im Süden der Stadt spricht: Schon jetzt komme der von den Stadtwerken vertriebene Strom zu rund 97 Prozent aus erneuerbaren Quellen, erklärte Reffgen. Er gehe nicht davon aus, dass bei der Stromerzeugung auf erneuerbarer Basis in Zukunft noch Quantensprünge möglich seien. Ein Solarpark würde „aus unserer Sicht keinen nennenswerten Beitrag zur Verbesserung der Klimaneutralität“ beitragen.

Die Debatte wird fortgesetzt. Auf die öffentliche Podiumsdiskussion am vergangenen Donnerstag im Gymnasium wird am 8. November eine weitere bei den Stadtwerken Hilden folgen.

(elk)