Wahlkreis 103 Mettmann I (Süd) Direktkandidaten stellen sich vor
Zur Bundestagswahl am 23. Februar stellen sich im Wahlkreis Mettmann Süd sieben Direktkandidaten zur Wahl. In übersichtlichen Antworten umreißen sie, wofür sie und ihre Politik stehen.
Klaus Wiener (CDU)
Kandidat Klaus Wiener (62), Volkswirt.
Politischer Werdegang Ein „politischer Mensch“ war ich schon immer, als Funktionsträger falle ich eher in die Kategorie „politischer Seiteneinsteiger“. Zwar stand ich als Volkswirt schon vorher über viele Jahre im direkten Austausch mit der Politik, Parteimitglied bin ich aber „erst“ seit 20 Jahren. 2021 entschloss ich mich zur Bundestag-Kandidatur und wurde auf Anhieb direkt gewählt. Neben meinem Mandat bin ich unter anderem aktiv im CDU-Kreisvorstand, im Vorstand des Parlamentskreises Mittelstand und als Vorsitzender der MIT-Bundesfachkommission Wirtschaft.
Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Tatsächlich beschäftigen uns die „großen“ Themen auch im Südkreis: Wirtschaft, innere Sicherheit sowie sichere, saubere und bezahlbare Energieversorgung. Kriminelle Jugendgangs in Hilden, Silvesterausschreitungen in Hochdahl oder der Angriff von Gruiten – nur Schlaglichter einer Entwicklung, die zeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist. Ich wünsche mir eine Migrationspolitik, die von den Begriffen Humanität und Ordnung geprägt ist. Und nicht zuletzt: Unsere Städte brauchen dringend Entlastung bei den vom Bund auferlegten Kosten. Wer bestellt, muss auch bezahlen!
Was macht Sie als Mensch aus? Zunächst einmal bin ich ein ausgeprägter Familienmensch mit enger Bindung zu meinen Liebsten – von meiner Frau, über meine beiden Söhne, bis hin zu meinem 91-jährigen Vater. Ohnehin sind mir Zwischenmenschlichkeit und das Sich-Füreinander-Zeit-Nehmen die höchsten Güter. Darüber hinaus versuche ich immer, sorgfältig abzuwägen, trage Entscheidungen durch und bin ein Freund klarer Kommunikation. Bei alledem leitet mich der christliche Gedanke.
Pat Kreß (SPD)
Kandidat Pat Kreß, 34, Fluglotse.
Politischer Werdegang Ich bin seit knapp 20 Jahren SPD-Mitglied und in verschiedenen Vorständen der Jusos und der SPD aktiv und aktiv gewesen und habe darüber hinaus auch im Betriebsrat und meiner Gewerkschaft mitgearbeitet.
Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Ich setze auf gezielte Investitionen in Wirtschaft und Infrastruktur: moderne Verkehrswege, digitale Netze und nachhaltige Energieversorgung schaffen Arbeitsplätze und stärken den Standort. Dabei bleibt soziale Gerechtigkeit meine rote Linie. Fortschritt muss allen zugutekommen – durch faire Löhne, Chancengleichheit und den Schutz sozialer Standards. Nur so gestalten wir eine zukunftsfähige und gerechte Gesellschaft.
Was macht Sie als Mensch aus? Ich bin im Kreis Mettmann groß geworden und tief mit unserer Region und dem Rheinland verbunden. Besonders der Karneval bedeutet mir viel – er steht für Lebensfreude, Tradition und den Zusammenhalt, den ich hier so schätze. Als Sohn einer Friseurin und eines Kfz-Mechanikers habe ich früh gelernt, wie wichtig Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung sind. Diese Werte begleiten mich bis heute und motivieren mich, mich mit voller Leidenschaft für die Menschen in unserer Region einzusetzen.
Dirk Niemeyer (Grüne)
Kandidat Dirk Niemeyer (38, Grüne), Senior Product Manager.
Politischer Werdegang Seit 2020 bin ich Mitglied des Stadtrats in Langenfeld und Mitglied des Kreistags. Aktiv bin ich im Schulausschuss, Ausschuss für Digitalisierung, als stellvertretender Ausschussvorsitzender im Jugendhilfeausschuss, Planungs-, Umwelt und Klimaausschuss, als Ausschussvorsitzender im Rechnungsprüfungsausschuss und bin Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse. Ich bin Mitglied des Fraktionsvorstands und war von 2021 bis 2024 Vorstandssprecher der Grünen im Kreis.
Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir die Schuldenbremse modernisieren und einen Deutschlandfonds für Bund, Länder und Kommunen auflegen. Wir brauchen diesen Deutschlandfonds, um das zu finanzieren, was unser Land dringend braucht. Zum Beispiel vielfach ein Update der Infrastruktur. Besonders zu nennen sind hier Brücken, Schienen, Schulen und KiTas sowie unsere digitale Infrastruktur. Außerdem werde ich mich dafür einsetzen, dass wir den Esports (Wettkampf in Computer- und Videospielen, die Red.) zur Gemeinnützigkeit führen.
Was macht Sie als Mensch aus? Ich bin offen, ehrlich und transparent. Mit klarem Blick und einem lösungsorientierten Ansatz gehe ich die Herausforderungen unserer Zeit an. Es motiviert mich, komplexe Themen anzupacken und tragfähige Lösungen zu entwickeln, die nachhaltig wirken. Als Familienmensch sind mir Vertrauen und Zusammenhalt besonders wichtig. Mit Zuversicht und einem klaren Blick setze ich mich dafür ein, positive Veränderungen zu schaffen und eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten. Mit mir gibt es Lösungen.
Yannick Hoppe, FDP
Kandidat Yannick Hoppe (31, FDP), Rechtsanwalt.
Politischer Werdegang Mitgründer der Jungen Liberalen im Kreis Mettmann (2008), Mitglied der FDP-Ratsfraktion in Hilden seit 2010, zunächst als sachkundiger Bürger und von 2014 bis 2019 als Mitglied im Stadtrat. Von 2020 bis 2024 Vorsitzender der FDP Hilden und seit 2021 Mitglied im Kreisvorstand.
Welches politische Ziel wollen Sie in den Blick nehmen? Für mich sind zwei Themen besonders wichtig: In der Wirtschaftspolitik brauchen wir mutige Reformen, damit Deutschland wieder wettbewerbsfähig wird. Hierzu gehören steuerliche Entlastungen für Unternehmen und jeden Einzelnen und ein mutiger Bürokratieabbau. Allein im Bund gibt es über 900 Behörden, hier müssen Strukturen dringend verschlangt werden. In der Migration brauchen wir mehr Einwanderung von qualifizierten Fachkräften. Auf der anderen Seite müssen wir die irreguläre Migration endlich in den Griff bekommen, damit die Menschen wieder Vertrauen in den Staat haben.
Was macht Sie als Mensch aus? Ich kandidiere aus Überzeugung für den Deutschen Bundestag. Denn ich will den Status quo verändern. Ich überlasse die Herausforderungen in unserem Land nicht den Schlechtgelaunten, die vermutlich einfache Antworten versprechen. Ich bin von der Demokratie überzeugt. Aber Demokratie funktioniert nur, wenn man aktiv mitmacht, anstatt von der Seitenlinie zuzugucken.
Klaus Wockenfoth (Linke)
Kandidat Klaus Wockenfoth (49 Jahre, Die Linke), Marketing-Manager in einem Unternehmen für IT-Sicherheit.
Politischer Werdegang Seit 2021 bin ich Mitglied der Partei Die Linke. Im November 2021 wurde ich zum Sprecher des Ortsverbandes Hilden gewählt. Seit Juni 2023 bin ich zudem Co-Sprecher des Kreisverbandes Mettmann. Am 8. Dezember 2024 hat mich die Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Mettmann einstimmig zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2025 gewählt.
Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Es sind drei Themen, für die ich mich insbesondere einsetze: 1. Die Beseitigung der Armut von fast drei Millionen Kindern in diesem Land. 2. Die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen und die Schaffung eines Gesundheits- und Rentensystems, an dem sich alle Menschen mit einem Einkommen verpflichtend beteiligen. 3. Die Bekämpfung von Steuerflucht, eine gerechte Besteuerung großer und größter Einkommen und die verfassungskonforme Wiedereinsetzung der Vermögenssteuer.
Was macht Sie als Mensch aus? Als Pragmatiker ist mein Motto „Einfach mal machen“. Als Realist weiß ich: Das funktioniert in der Politik nicht. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass jedes Problem seine Lösung hat, auch wenn sie erst erstritten werden will. Vor allem jedoch bin ich als Analytiker ein Freund von Fakten. Was sich nicht belegen lässt, ist für mich nur eine Meinung. Und nicht zuletzt bin ich Vater zweier wunderbarer Töchter und lebe seit elf Jahren mit der besten Partnerin zusammen, die man sich wünschen kann.
Michael Gerzmann (Volt)
Kandidat Michael Gerzmann (26, Volt), von Beruf Techniker GMA (gelernter Elektriker).
Politischer Werdegang Ich bin letztes Jahr zur Europawahl der Partei Volt beigetreten, vorher war ich kein Mitglied einer Partei. Ich verfolge schon länger mit Sorge den Aufstieg rechtsextremer Kräfte in Deutschland und auf der Welt und habe nun den Entschluss getroffen, dass ich selber etwas dagegen unternehmen möchte. Ich glaube, dass unsere Probleme nicht mit Populismus und leeren Versprechungen gelöst werden, sondern mit konkreten evidenzbasierten Lösungen.
Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Wohnen ist eines meiner Kernthemen. Im Kreis Mettmann liegt die Eigentumsquote mit 45 Prozent (Stand 2017, Pestel-Institut) zwar noch vergleichsweise hoch, doch besonders bei der jüngeren Generation zwischen 25 und 40 Jahren ist sie zuletzt deutlich gesunken. Gleichzeitig müssen wir bezahlbare Mieten sichern, um die Entwicklungen der umliegenden Großstädte von unserem Kreis fernzuhalten. Nur so können wir jungen Familien eine Zukunft bei uns ermöglichen.
Was macht Sie als Mensch aus? Ich bin ein neugieriger und wissbegieriger Mensch, der sich mit Leidenschaft neues Wissen aneignet, sobald ein Thema mein Interesse weckt. Nach meiner Ausbildung im Handwerk habe ich auf verschiedenen Baustellen gearbeitet und dabei viele der alltäglichen Herausforderungen kennengelernt, mit denen Menschen in Deutschland konfrontiert sind. Außerdem bin ich sehr engagiert und motiviert: In den letzten Monaten habe ich intensiv daran gearbeitet, ein eigenes Team im Kreis Mettmann aufzubauen.
Zusammengestellt von Alexandra Rüttgen. Die Reihenfolge der Kandidaten bestimmt sich nach dem Ergebnis der Parteien im Wahlkreis bei der Bundstagswahl 2021.