Vorentscheid für den ESC Diese Düsseldorfer Sängerin möchte zum Eurovision Song Contest 2025

Düsseldorf · Die 23-Jährige Düsseldorferin hat sich für die Teilnahme am Vorentscheid für den Eurovision Song Contest beworben. In einer Liveshow tritt sie gegen die anderen Kandidaten an.

Sängerin Julika wohnt gemeinsam mit ihrem Freund in Flingern. Bereits vor drei Jahren gehörte sie zu den Gewinnerinnen eines städtischen Musikwettbewerbs.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Es war der Freund von Julika Elizabeth Lüer, der sie eher nebenbei auf den Bewerbungsstart für den deutschen ESC-Vorentscheid hinwies. Die 23-Jährige war da gerade auf dem Weg in die Berufsschule. „Noch im Unterricht habe ich dann heimlich und schnell meine Bewerbung abgeschickt“, sagt sie. Das hat sich gelohnt: Die Düsseldorferin wird Ende dieser Woche vor der Jury um Entertainer Stefan Raab singen. Ab Freitag werden die Shows live im Fernsehen übertragen.

Sie freue sich, ein „Teil von etwas so Großem“ zu sein, sagt Lüer. Mehr als 3000 Bewerbungen hatte es insgesamt für den Vorentscheid zum Musikwettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) gegeben. Davon haben es nun 24 Kandidaten aus ganz Deutschland in die Live-Shows geschafft. Diese werden am Freitag, 14. Februar, und am darauffolgenden Samstag übertragen (siehe Infokasten). Die Jury aus Stefan Raab, Sängerin Yvonne Catterfeld, TV-Moderator Elton und wechselnden Gastjuroren wählt dann die aus ihrer Sicht besten Künstler aus. Einer der Musiker wird Deutschland im Juni beim ESC in Basel vertreten.

Für Julika (so Lüers Künstlername) ging es nach der erfolgreichen Bewerbung erst einmal zum Casting nach Köln. Danach habe sie mehrere Tage auf einen Anruf gewartet und auf ein Weiterkommen gehofft, so die Sängerin. Die ersehnte Nachricht kam schließlich, als sie gerade auf dem Weihnachtsmarkt in Bottrop auf die Bühne treten wollte. „Ich war so glücklich“, sagt die Düsseldorferin. In ihr sei ein „Feuerwerk an Emotionen“ aufgestiegen.

Bereits seit ihrem neunten Lebensjahr macht Julika Musik. Damals spielte sie auf dem Keyboard erste Songs. Nach ihrem Abitur am Theodor-Fliedner-Gymnasium konzentrierte sie sich verstärkt auf ihre musikalische Karriere. So kommt sie mittlerweile auf insgesamt 350 Auftritte – in Szene-Clubs, in Kneipen und Kirchen, auf Hochzeiten und auch auf kleineren Festivals. Beim Wettbewerb „Bandprofessionalisierung“ der Stadt Düsseldorf gehörte sie außerdem im Jahr 2022 neben der Band „Jule Blumt“ zu den Gewinnern und erhielt eine finanzielle Förderung des Kulturamtes.

In ihren Songs gehe es um tiefgründige, persönliche Themen, erklärt die Musikerin. „Es geht um Dinge, die mich beschäftigen“. Auf der Plattform Spotify haben Lieder wie „Madness“, „Why“ oder „One Two Three“ bis zu 28.000 Aufrufe. Welchen Song sie beim ESC-Vorentscheid singt, darf die 23-Jährige allerdings noch nicht verraten. Fest steht aber schon, an welchem der Termine sie auftritt: Am Freitag, 14. Februar.

Neben der Musik macht Julika Elizabeth Lüer aktuell in Duisburg eine Ausbildung zur Logopädin. „Sehr viel Freizeit bleibt da nicht“, sagt sie. Wenn sie aber doch noch ein paar freie Stunden hat, dann ist die Düsseldorferin zum Beispiel gerne in Flingern unterwegs. Gemeinsam mit ihrem Freund wohnt sie in dem Stadtteil. Dort schätze sie die Restaurant- und Barkultur und die Auswahl an vielen, besonderen Cafés.

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Spaß gemacht habe ihr auch die bisherige Zusammenarbeit mit dem ESC-Team. So wurde zum Beispiel bereits eine Homestory in der Landeshauptstadt gedreht – das Video wird während der Liveshow für das Fernsehpublikum zu sehen sein und stellt die Kandidaten vor. „Mein Freund und meine Schwester haben dafür Interviews gegeben“, sagt Julika. Ihre Familie werde sie auch zu ihrem großen Auftritt begleiten. „Das gibt mir Energie“, betont die Sängerin.

Etwas Nervosität werde sich vor der Show dann wahrscheinlich trotzdem einstellen. „Ich habe mir aber an Silvester eine Kerze angezündet und mir vorgenommen, mich nicht zu stressen und alles entspannt anzugehen“, so Julika. Sie freue sich vor allem darauf, dass ein so großes Publikum ihre Stimme hören werde. Und wie sie selbst ihre Chancen auf das Finale des Eurovision Song Contests einschätzt? „Ich möchte gerne zum ESC und habe da auch Ehrgeiz“, bekräftigt die Düsseldorferin.

(mbo rö)