Bürger sollen zukünftig mitentscheiden Düsseldorf will den traditionsreichen Umweltpreis ablösen

Düsseldorf · Ende des Jahres soll erstmals eine neue Auszeichnung verliehen werden – noch muss aber der Stadtrat zustimmen. Dotiert wäre der Preis mit 9000 Euro.

Menschen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, können sich für den Zukunftspreis bewerben.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

(mbo) Seit Jahrzehnten verleiht die Stadt Düsseldorf den Umweltpreis an engagierte Menschen. Jetzt soll dieser durch eine neue Auszeichnung abgelöst werden. Unter dem Arbeitstitel „Zukunftspreis“ geht es um ein neues Konzept, das die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit mehr in den Blick nimmt. Außerdem soll die Stadtgesellschaft verstärkt über den Gewinner mitbestimmen können.

Sollte der Stadtrat in seiner kommenden Sitzung (26. Februar) positiv über den Zukunftspreis entscheiden, könnte dieser bereits Ende des Jahres erstmals verliehen werden. Vorab könnten sich dann unter anderem Privatpersonen, Vereine, Schulen, Kitas oder Nachbarschaften um den Preis bewerben. Dotiert wäre dieser mit insgesamt 9000 Euro, wie es jetzt in einer im Umweltausschuss vorgestellten Vorlage heißt. In der Sitzung gaben die Mitglieder am Montag eine einstimmige Empfehlung für die neue Auszeichnung ab.

Wie der Umweltpreis soll auch der Zukunftspreis jährlich verliehen werden. Ein wichtiger Unterschied ist allerdings, dass sich dieser demnächst noch stärker an den zwölf Düsseldorfer Handlungsfeldern Nachhaltigkeit orientieren könnte. So soll in jedem Jahr ein anderes Handlungsfeld im Fokus stehen. Dazu gehören zum Beispiel Klimaschutz, Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit, Biodiversität und Bodenmanagement. Aber auch die Mobilität, nachhaltiges Bauen oder nachhaltige Beschaffung sind jeweils eigene städtische Handlungsfelder. „Durch die jährliche Fokussierung auf ein Handlungsfeld nutzen wir die Möglichkeit, Bürgerinnen und Bürger über die Inhalte, Hintergründe und Ziele sowie Aktivitäten der Stadt im Rahmen des Handlungsfelds zu informieren“, heißt es in der entsprechenden Vorlage.

Zudem seien eine verstärkte Ansprache und die Beteiligung der Stadtgesellschaft wesentliche Bestandteile des neuen Preises. Dazu soll eine Öffentlichkeitskampagne den gesamten Prozess begleiten. So ist beispielsweise geplant, mit den Finalisten jeweils ein Kurzvideo zu ihrem Engagement zu erstellen, das bis zur Preisverleihung ausgespielt wird und als Entscheidungshilfe dienen soll.

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Der Auswahlprozess soll zunächst über die Geschäftsstelle Nachhaltigkeit der Stadt laufen. Gemeinsam mit dem jeweils „handlungsfeldkoordinierenden“ Amt wählen sie die zehn besten Bewerbungen aus. Die Kleine Kommission für nachhaltige Entwicklung kürt anschließend als Jury drei Finalisten – unterstützt wird sie dabei durch Fachleute aus den verschiedenen Themenbereichen. Abschließend werden die Finalisten anhand des Kurzvideos online vorgestellt. Die Düsseldorfer entscheiden dann selbst, wer den Zukunftspreis gewinnt.

Der Düsseldorfer Umweltpreis wird seit mehr als 40 Jahren verliehen. Zuletzt entschied der Umweltausschuss Ende 2024, dass der Verein GarageLab die mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung erhält. Außerdem bekamen weitere Initiativen Geldprämien, darunter zum Beispiel die Naturschutzjugend.

Für den neuen Preis soll ein Name noch erarbeitet werden – bis dahin laufen die Planungen unter dem Arbeitstitel „Zukunftspreis“. Aktuell gebe es Abstimmungen mit Düsseldorf Marketing für eine neue Bezeichnung, heißt es in der Vorlage.

(mbo pze)