Verdi-Streik in Düsseldorf 800 Beschäftigte aus Öffentlichem Dienst bei Demo am Rathaus

Düsseldorf · Acht Prozent mehr Gehalt und drei Tage mehr Urlaub: Mit diesen Forderungen gingen Erzieherinnen, Gärtner und Bademeister am Mittwoch in Düsseldorf demonstrieren. Die Belastung für die Bürger hielt sich in Grenzen.

Streik der Gewerkschaft am Mittwoch vor dem Rathaus.

Foto: Maximilian Nowroth

(now) Der Warnstreik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Düsseldorf hat der Stadt weniger Stress verursacht als gedacht. Zehn der rund 100 städtischen Kitas blieben geschlossen, in gut 30 wurde ein Notdienst für die Betreuung der Kinder eingerichtet. Der Wildpark musste schließen, aber alle Bürgerbüros konnten geöffnet bleiben. Und aus den „übrigen Ämtern und Instituten der Stadtverwaltung Düsseldorf wurden keine Einschränkungen gemeldet“, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Stadt.

Verdi verhandelt gerade mit dem Verband der kommunalen Arbeitgeber über einen neuen Tarifvertrag. Die Forderungen für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst: acht Prozent mehr Gehalt – und drei Tage zusätzlichen Urlaub im Jahr. Weil der Verband bei der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot gemacht hatte, rief die Gewerkschaft die Düsseldorfer Beschäftigen am Mittwoch zum Warnstreik auf.

Düsseldorfer Protagonisten des Streiks: Verdi-Gewerkschaftssekretär Alexander Prieß, Verdi-Mitglieder Doris Kleve, Axel Blankenstein und Peter Flohr (v.l.).

Foto: Maximilian Nowroth

Etwa 800 Menschen versammelten sich gegen neun Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Erzieherinnen waren dabei, Gärtner, Beschäftigte aus den Bäderbetrieben, der Oper und dem Schauspielhaus. Außerdem einige Dutzend Sparkassen-Mitarbeiter. Auf vielen Spruchbändern stand der Satz: „Zusammen geht mehr“.

Alexander Prieß, Gewerkschaftssekretär im Verdi-Bezirk Düssel-Rhein-Wupper, zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung bei der Demo. „Für den ersten Warnstreik war das sehr gut“, sagte der Organisator und Moderator der Kundgebung. Nach einem etwa einstündigen Bühnenprogramm mit Reden von Düsseldorfer Beschäftigten wurden die Teilnehmer erfasst, damit sie ihr Streikgeld für den Tag bekommen – danach löste sich die Menge auf.

Blick von der Bühne auf die Streikenden: Mehr als 500 Mitarbeiter von der Stadtverwaltung waren dabei.

Foto: Maximilian Nowroth

Der Öffentliche Dienst hat in Düsseldorf eine Beschäftigtenzahl im fünfstelligen Bereich, allein für die Stadt arbeiten rund 12 000 Menschen. Wie viele dieser kommunalen Angestellten gewerkschaftlich organisiert sind, wollte der Verdi-Sekretär nicht sagen. Aber die Pläne für einen weiteren Streik lägen schon in der Schublade.

(now anbu)