„Das Projekt ringt mir Respekt ab“ Worringer Platz – Stadt Düsseldorf kündigt neues Konzept für Abhängige an

Düsseldorf · Das Projekt „Sicherheit im Bahnhofsumfeld“ wird konkret. Die Herausforderungen sind groß. Welche Fragen es zum Verbleib der Drogensüchtigen im Sozialausschuss gab.

Wäsche im eingeschlagenen Glashaus am Worringer Platz im vergangenen Dezember.

Foto: Johannes Bendzulla

Die Pläne zum Projekt Sicherheit im Bahnhofsumfeld (SiBu) stellen die Verantwortlichen im Rathaus nach eigener Einschätzung vor große Herausforderungen. Das wurde am Dienstag im Sozialausschuss des Rates deutlich. „Wir haben hier etwas Großes vor. Die Umsetzung wird nicht einfach und sie ringt mir Respekt ab. Aber es bringt nichts, bei diesem wichtigen Thema den Kopf in den Sand zu stecken“, sagte Ordnungsdezernent Christian Zaum. Mit dem Abbau des Zauns auf dem Worringer Platz starte in dieser Woche die konkrete Umsetzung eines ambitionierten Projekts, an dem alle beteiligten Akteure mit viel Kreativität und Fleiß arbeiten müssten.

Zaum, der einen Zwischenbericht zur weiteren Umsetzung des Projekts noch vor der Sommerpause ankündigte, erläuterte, warum der in die Jahre gekommene Pavillon nicht weiterverwertet werden könne. „Er hat weder ein WC noch eine Heizung. Schon deshalb gibt es keine Anschlussnutzung, die finanziell vertretbar wäre.“ Alles andere als trivial sei auch der Tausch der Glasbänke gegen anderes Mobiliar. „Stromanschlüsse, die für das Licht in den Bänken verlegt worden waren, müssen neu konzipiert werden.“ Den Abriss der bisherigen Sitzgelegenheiten hält Zaum für alternativlos. „Hier wurden Drogen versteckt, zudem haben sich Abhängige immer wieder an dem Glas verletzt“, betonte der städtische Spitzenbeamte. Unter dem Strich hätten diese Bänke den Drogenhandel rund um den Worringer Platz gefördert.

Eine kritische Nachfrage zur konkreten Umsetzung des Maßnahmen-Katalogs stellte Ratsfrau Angela Hebeler (Grüne). Dass man hier unter anderem mit der geplanten Aufstellung neuer Bänke „Tabula rasa“ mache, sei bei ihr angekommen. „Aber man weiß jetzt erst einmal, was dort nicht stattfinden soll. Doch wie lautet mit Blick auf die Abhängigen eigentlich das positive Konzept?“, wollte die Ratsfrau wissen und fügte an: „Ideen zum Suchthilfe-Thema sollten doch wohl eher kurz- als mittelfristig erfolgen.“ Miriam Koch, Dezernentin für Integration, stellte daraufhin klar, dass Konzepte für den künftigen Umgang mit den Drogensüchtigen bereits in Arbeit seien. So werde es am kommenden Freitag dazu einen ersten Entwurf aus den Reihen der Suchthilfe AG geben, an dem auch Streetworker beteiligt seien. „Bereits in der Woche darauf wird es dann ein Konzept dazu geben“, betonte Koch.

(jj csr)