Achterbahn-Fan zählt schon die Tage

Extrem-Hobby: Oliver Oprée aus Burscheid will auf 70 Achterbahnen in einer Woche fahren. Einige Kritiker zweifeln daran.

Burscheid. Die Planung steht - endgültig. Am 24. August startet der Burscheider Oliver Oprée mit seinem Freund in den USA-Urlaub. Gerade in New York angekommen, werden die beiden 450 Kilometer mit dem Leihwagen fahren, um dann wenig später erneut einzusteigen: in die erste von insgesamt 70 Achterbahnen in einer Woche.

"An der Planung hat sich nichts geändert", erklärte der 38-Jährige von der Pastor-Löh-Straße gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. "Wir zählen jeden Tag." Bereits im Februar hatte der Bergische Volksbote über das ungewöhnliche Hobby des gebürtigen Leverkuseners berichtet - und damit für Aufregung in einschlägigen Internetforen gesorgt. Von einem reißerischen "Boulevard-Artikel" ist da in einer der zahlreichen Reaktionen der "Coaster-Fans" aus ganz Deutschland die Rede - insbesondere wegen des ehrgeizigen Vorhabens von Oliver Oprée, das ihm so recht niemand abnehmen möchte.

Also schaltete sich der Burscheider selbst ein und bekräftigte, was er damals in unserer Gegenwart gesagt hatte. "Ja, es waren 70Achterbahnen in einer Woche." Vor drei Jahren hatte er diese Zahl schon einmal annähernd während einer Reise an die Ostküste in einer Woche geschafft. Überrascht sei er von den skeptischen Reaktionen in dem Forum nicht gewesen. Seit einigen Jahren habe sich die Zahl derjenigen, die diese Parks bereisten, vervielfacht. Darunter seien aber auch viele ohne die richtige Leidenschaft für das Hobby - und ohne den richtigen Sachverstand. "Was ich immer ätzend finde, sind die blöden Kommentare über irgendetwas oder irgendjemanden, obwohl weder genaue Kenntnis über die Sache oder die Person vorliegt. Das scheint aber in jedem Achterbahn-Forum so zu sein...".

Und so bekräftigt Oprée, dass er trotz eines sicher anstrengenden Urlaubs jede Menge Spaß haben werde, bei dem aber nicht seine Bandscheibe, sondern möglicherweise seine Gefühlswelt aus den Fugen geraten werde. "Das wird eine sehr emotionale Sache für mich werden."

Auch wenn die heutigen Achterbahn-Fans dies kaum nachvollziehen könnten, seien viele dabei, die seine im Internet veröffentlichte Tour als Grundlage für ihre Reiseplanung nähmen. Ein Interessent aus der Schweiz habe sich sogar bei ihm gemeldet. "Es gibt Leute, die fahren die Strecke ab." Manche kämen allerdings zurück und berichteten, "als kämen sie gerade aus Frankfurt".

Doch es gehe ihm nicht um Top-Leistungen. "Ich will weder ins Guiness-Buch noch einen Rekord knacken, sondern in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Bahnen erleben." Die Schlagzahl von 70 Bahnen sei sogar noch leicht zu "toppen". "Da würde dann der Spaß aber aufhören."