Metall-Arbeitgeberverband: Hedderich Nachfolger von Martiny

Die Mitgliederversammlung hat den FM-Manager zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Burscheid. Michael Hedderich, Vice President von Federal-Mogul (FM), ist neuer Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes (AGV) der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper. Der Verband mit Sitz in Leverkusen vertritt die tarifgebundenen Branchenunternehmen in Leverkusen, Burscheid, Leichlingen, Langenfeld und Monheim.

Die Mitgliederversammlung des AGV hat den 50-jährigen Manager schon im Juni zum Nachfolger von Friedel Martiny gewählt, der den Verband seit 1996 geleitet hatte.

Im vergangenen Dezember war Martiny dann aber durch den FM-Aufsichtsrat als Geschäftsführer der Deutschland-Holding und Arbeitsdirektor abberufen worden. Daher stand er auch für das Verbandsamt nicht mehr zur Verfügung. Martiny behält aber den Vorsitz der größeren Unternehmerschaft Rhein-Wupper. Sie berät in der Region branchenübergreifend die Unternehmen ohne Tarifbindung.

Hedderich will in seinem neuen Amt zum einen sicherstellen, "dass unsere Unternehmensinteressen als größter Arbeitgeber im Verband richtig vertreten werden". Zum anderen sehe er die Möglichkeit, an wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen mitzuarbeiten, "um die Wettbewerbsfähigkeit an deutschen Standorten zu erhalten".

Insgesamt vertritt der AGV 25 Mitgliedsfirmen mit knapp 5000 Mitarbeitern und ist wiederum einer von 13 selbstständigen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden innerhalb der Dachorganisation Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände (VBU).

Derzeit stellen Arbeitgeberverband und Unternehmerschaft Rhein-Wupper die Weichen in Richtung einer neuen Schwerpunktsetzung. Nach BV-Informationen werden sie als Gesellschafter bei der Wuppermann Bildungswerk Leverkusen GmbH einsteigen. Die gemeinnützige Gesellschaft bietet insgesamt 390 Plätze zur beruflichen Qualifizierung an, darunter 160 im Metall-, 60 im Elektro- und 120 im kaufmännischen Bereich.

"Beide Verbände steigen ein, um strategisch wie inhaltlich zu zeigen, dass uns Ausbildung ein ganz wichtiges Thema ist", bestätigte Verbandsgeschäftsführer Andreas Tressin die Pläne gegenüber dem BV .

Das Bildungswerk wurde 1986 gegründet, um nach der Stilllegung der Wuppermann GmbH zumindest die Ausbildung zu retten. Schwerpunkt ist bis heute die Erstausbildung von Jugendlichen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz gefunden haben.

Bisherige Gesellschafter sind die Stadt Leverkusen und die Krupp Hoesch Stahl GmbH mit je 45,5 Prozent sowie die Industrie- und Handelskammer Köln (8,2 Prozent) und die Wuppermann AG Leverkusen (0,8 Prozent). Die Leverkusener Verbände werden die Anteile von Krupp Hoesch übernehmen.

Noch sind juristische Detailfragen zu klären; der notarielle Vertrag soll in einem offiziellen Akt im November unterzeichnet werden.